[Aktion] Montagsfrage #39 – Enttäuschende Enden

Obwohl ich nicht so viele Beiträge in der letzten Zeit geschrieben habe, kommt die Montagsfrage doch regelmäßig. Eine Routine brauche ich ja in der Woche. 😉 

Sophia von Wordworld stellt uns jeden Montag eine andere Frage rund um das Thema Bücher. Dabei sind die ganz unterschiedlich und vielfältig.
Meine bisher beantworteten Montagsfragen, könnt ihr unter dem Reiter finden. 🙂

Aber nun zur Frage von heute:

Gibt es Bücher, in denen euch das Ende enttäuscht hat? Wieso?

Ich glaube ein Ende in einem Buch schreiben, gehört mit zu den schwierigsten Teilen. Denn es muss rund wirken und sollte so viele Leser*innen wie möglich zufrieden stellen. Das stelle ich mir grundsätzlich nicht einfach vor.
Aber trotzdem gibt es natürlich auch Bücher bei denen ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Und dabei brauche ich nicht immer ein Happy End. Ich lese ja sehr gerne auch Horrorbücher und deshalb finde ich es auch manchmal durchaus passend, wenn die Protagonist*innen nicht immer zu 100% heil aus der Sache herauskommen. 😉

Aber davon einmal abgesehen, sollte es ein Ende für mich immer eines sein: passend für die Geschichte. Es sollte sich in die Story einfügen lassen und nicht so wirken, als hätte der*die Autor*in ein Ende schreiben müssen und es sich innerhalb kürzester Zeit überlegt. Das ist es auch übrigens, was ich immer an Enden enttäuschend finde.

Angenommen ich lese ein Buch oder eine Reihe und alles baut sich groß und spannend auf, dann bin ich immer ziemlich enttäuscht, wenn das Ende innerhalb weniger Seiten abgehandelt wird. So ging es mir zum Beispiel bei Ashblood von Garth Nix. Der Autor baut eine wirklich interessante fantastische Welt auf und zeigt, wie gut man in einem Buch gendern kann und dann kommt das Ende. Ziemlich enttäuschend, sodass ich mir hier durchaus einen zweiten Teil gewünscht hätte, nur damit die Story nicht so abrupt beendet wird. Sowas wirkt auf mich immer nicht rund und auch wenn die Story super gut war, bleibt ein kleines ungutes Gefühl.
So ähnlich ging es mir auch bei dem Abschluss der Reihe Die Tribute von Panem von Suzanne Collins. Ich weiß nicht was ich erwartet hatte, aber das sich am Ende so gut wie gar nichts geändert hat, hat mich wahnsinnig enttäuscht. Der Status Quo vom Anfang ist so gut wie geblieben und alle leben ihr Leben weiter, zwar total gebrochen und seelisch verändert, aber letztendlich gleich.

Ein weiteres Ende, was mich immer persönlich sehr ärgert ist, wenn offene Fragen nicht beantwortet werden. Da werden von der*dem Autor*in Handlungsstränge entworfen und ich als Leserin erwarte, dass alle natürlich irgendwie zur Story beitragen und sich alles am Ende erklärt und dann Puff! Passiert gar nichts und Teile werden einfach unter dem Tisch fallen gelassen. Das enttäuscht mich nicht nur, sondern ärgert mich regelrecht. Zum Beispiel ist mir das bei Wilder Girls von Rory Power passiert. Das Buch klang nach einer interessanten Dystopie, aber am Ende wird einfach mal nichts erklärt. Generell spart die Autorin in dem Buch meiner Meinung nach etwas mit Erläuterungen.

Versteht mich nicht falsch, es kann durchaus seinen Reiz haben, wenn nicht jedes Detail im Buch von der*dem Autor*in erklärt wird am Schluss, aber zu offen sollte es dann auch nicht sein. Was mir da noch einfällt ist Monster auf der Couch von Jenny Jägerfeld und Mats Strandberg. Eine sehr interessante Idee, dass die Psychologien Figuren aus der klassischen Literatur auf ihrer Couch zur Therapie sitzen hat, aber am Ende wusste ich nicht so recht, ob es mir gefällt das nichts erklärt wird oder ob es genauso richtig ist. Ich hing ein wenig in der Luft. Obwohl das Ende nicht unaufgelöst wirkte, hätte ich mir ein wenig mehr versprochen.

Wie oben schon erwähnt, denke ich mir, dass ein Ende zu schreiben sehr schwierig sein kann, denn nicht immer finden alle Leser*innen dieses gut. Doch wenn mir das Buch im Großen und Ganzen gefallen hat, kann ich über ein weniger gutes Ende auch mal hinwegsehen.


Bei welchem Buch habt ihr schon einmal ein enttäuschendes Ende erlebt?

Liebe Grüße
Eure Diana

Weitere Antworten:

Nächste Woche bei der Montagsfrage:
Bereitet Ihr Euch vor dem Lesen auf ein Buch vor, indem Ihr Rezensionen lest, Hintergrundinformationen recherchiert oder Ähnliches?

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Andrea

Guten Morgen Diana 🙂

Ich gebe dir absolut recht, das Ende muss zur Geschichte passen. Es muss kein Happy End sein, aber zumindest für den Leser zufriedenstellend. Man kommt eben auch in der Fantasy nicht aus allem heil wieder raus^^

Jetzt, wo du „Ashblood“ erwähnst … ja, das hätte ich auch gut angeben können. Mit dem Ende war ich auch nicht zufrieden. Zu schnell, zu überhastet und zu viel offen. Wobei ich da dazusagen muss, dass mich das gesamte Buch nicht wirklich überzeugen konnte – wahrscheinlich hatte ich es deswegen nicht auf dem Schirm.

Lieben Gruß
Andrea

Sophia (Wordworld)

Hey Diana, bei „Tribute von Panem“ finde ich tatsächlich nicht, dass sich am Ende nichts geändert hat. Klar, es ist nicht alles eitel Sonnenschein und Panem hat noch einen weiten Weg vor sich, aber die Bedingungen sind ja doch ganz anders als zu Beginn – das Unrechtsregime ist besiegt, die Hungerspiele abgeschafft und die Möglichkeit auf Freiheit und Änderung besteht… Bei „Wilder Girls“ bin ich tatsächlich ganz bei dir. Da war eigentlich auch das gesamte Buch eine Enttäuschung für mich. Ich hatte mich auf eine moderne, feministische Dystopie gefreut und bekommen habe ich eine unausgegorene Horrorgeschichte. Sehr schade! Witzigerweise kenne… Weiterlesen »

wortmagieblog

Hey Diana, da du Horrorgeschichten ansprichst, muss ich in diesem Kontext einfach mal eine interessante These aus der Literaturtheorie aufwerfen. Ich habe vor ein paar Jahren ein Essay des Horror-Autors Paul Tremblay gelesen, in dem argumentiert, dass eine gute Horrorgeschichte entscheidend davon abhängt, dass am Ende der Status Quo NICHT wieder hergestellt wird. Er meint, Horrorgeschichten erfüllen nur dann wirklich ihren Zweck, wenn das Leben der Figuren durch ihre traumatischen Erlebnisse innerhalb der Geschichte danach eben nicht wieder wie vorher ist und dass es das ist, was uns daran eigentlich Angst einflößt. Ich fand das sehr spannend und wollte es… Weiterlesen »

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