Sweetgirl von Travis Mulhauser

Sehr gefühlvoll!

Ein Buch für alle die nicht zurückschrecken zwischen spannenden Teilen auch mal ein Tränchen zu verdrücken oder zu schmunzeln. Denn der Autor packt von allem ein bisschen hinein.

Percy fährt mitten im tiefsten Winter zu der Drogenfarm von Shelton Potter. Dort soll ihre Mutter sein, die seit Tagen verschwunden ist. Auf der Farm findet sie aber stattdessen ein verwahrlostest Baby, dass sie ohne groß darüber nachzudenken mitnimmt. Durch den Schnee macht sie sich auf den Weg zu ihrem Freund Portis, damit er sie mit dem Auto ins Krankenhaus fahren kann.

Das Cover ist meiner Meinung nicht so der Hingucker. Einfach nur weiß und schwarz kombiniert. Wäre im Laden wahrscheinlich daran vorbei gelaufen. Percy ist ein ganz toller Charakter. Sie ist sehr sarkastisch und gibt sich nach außen hin stark, obwohl sie trotz allem einfach nur ein Teenager ist, der nach Liebe sucht. Aber sie ist sehr gut beschrieben und man kann sich gut in ihre Gedankenwelt hineinversetzen. Die Beschreibungen vom Autor sind generell sehr klar und anschaulich, sodass ich fast selber Schmerzen verspürte als Percy Baby Jenna fand und ihren Zustand erläutert. Wirklich sehr grauenvoll! Der Ton allgemein ist allerdings sehr leicht und locker und dadurch wird die Geschichte an einigen Stellen recht witzig. Vor allem sind die Dialoge sehr gut gelungen und manchmal wusste ich nicht so recht ob ich über die Story lachen oder weinen sollte. Ein Wechselbad der Gefühle. Mir hat der Wechsel zwischen Percys und Sheltons Perspektive gut gefallen, denn dadurch bekommt man auch Einblick in die bedrohliche Seite der Geschichte. Wobei Shelton erstmal keinen sehr bedrohlichen Eindruck hinterlässt, eher sehr verpeilt und etwas hirnlos. Aber das soll den Einfluss von den Drogen, allen voran Meth, wohl erklären. Was ich auch gut nachvollziehen konnte. Allerdings wirkt durch Sheltons Sicht die Bedrohung, die Percy spürt auf den Leser bis zur Hälfte des Buches nicht ganz so stark. Jedoch finde ich an einigen Stellen die Zufälle und Begegnungen etwas viel und unglaubwürdig.  Und so geht der Geschichte gegen Ende etwas die Luft aus, nachdem sie stark gestartet ist. Um ehrlich zu sein, hatte ich mit mehr Verfolgung gerechnet, die etwas im Schnee stecken blieb. 😉 Trotz allem muss ich sagen, dass ich das Ende wirklich sehr anrührend und toll fand. Ich war wirklich zu Tränen gerührt. Dadurch hat der Autor nochmal die Kurve bekommen meiner Meinung nach. 🙂

Mein Fazit: Eine sehr wechselhafte Lektüre, die einen auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle schickt.

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