Minus 18° von Stefan Ahnhem

Nette Lektüre

Ein Buch, dass einem vielleicht eher zusagt, wenn man die Vorgänger auch gelesen hat. Obwohl das natürlich kein Muss ist.

Kripochefin Astrid Tuvesson ist auf dem Weg zur Arbeit. Auf einmal wird sie von einem BMW gestreift und nimmt die Verfolgung auf. Der Fahrer fährt aber in vollem Tempo über den Kai und versinkt im Wasser. Die Sache scheint klar, allerdings stellt sich bei der Obduktion heraus, dass der Fahrer schon seit längerer Zeit tot war. Wie kann das sein?

Das Cover gefällt mir wirklich gut, der Titel hebt sich auf dem eher farblos gehaltenen Buch sehr gut ab und ist ein richtiger Blickfang. Die Sprache vom Autor ist sehr anschaulich und manchmal bleibt wenig Spielraum für die Fantasie. Obwohl das natürlich etwas einschränkt, gefällt mir der Stil sehr gut und ich konnte direkt in die Geschichte reinfinden, obwohl ich die Vorgänger nicht kenne. Die Charaktere sind allesamt recht eigenwillig und machen viel was sie wollen. Irgendwie halten sie sich selten an die Regeln, das hebt einerseits die Spannung, aber andererseits ist das manchmal etwas nervig. Die Kapitel sind enden häufig offen und so bleibt man als Leser am Ball und kann das Buch einfach nicht weglegen. Wobei gegen Ende sind mir zu viele Cliffhanger, die dann nicht nur am Ende der Kapitel sind, sondern auch mittendrin. Was mir manchmal auch etwas zu viel wurde, sind die verschiedenen Handlungsstränge, die nicht direkt zusammen laufen. Das hat mich manchmal etwas verwirrt und lenkte vom eigentlichen Fall etwas ab. Auch war ein Teil der Handlung, der mich so gar nicht ansprach, aber ich möchte nicht zu viel verraten. Nur so viel, dieser Teil hat meiner Meinung nach so gar nicht in die Geschichte gepasst. Wo wir schon dabei sind, die ganzen englischen Redewendungen im Roman fand ich etwas viel. Warum musste das sein? Etwa in der Mitte scheint schon die Auflösung des Falles zu kommen und ich dachte, dass jetzt natürlich nicht mehr allzu viel kommen könnte, aber der Autor hat mich total überrascht, indem er dann nochmal eine tolle und spannende Wendung hineinbringt. Wirklich gelungen. J Auch mit dem Titel hat mich der Autor zuerst auf eine völlig falsche Fährte gelockt, hatte etwas anderes erwartet, aber ich muss sagen, sowas mag ich wirklich gern. Wenn nicht alles so vorhersehbar ist. Am Ende ist der Fall dann gelöst, aber die Geschichte der Ermittler bleibt offen, sodass sich der Autor natürlich frei lässt, ein weiteres Buch zu schreiben. Das ist aber vollkommen in Ordnung. 🙂 Zudem ist die Auflösung stimmig und einigermaßen gut gelungen. Was mir auch gut gefallen hat, war das der Epilog etwas Berichtendes hatte. Als wäre der Roman eine wahre Begebenheit und man erfährt zum Schluss, was mit den Personen passiert ist. Das hatte ich in dieser Form noch nicht.

Mein Fazit: Recht spannend und gut, allerdings haut der Roman mich im Großen und Ganzen nicht vom Hocker.

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