Slade House von David Mitchell

Ein richtige gut gelungener Schauerroman, der nicht nur die darin vorkommenden Charaktere verwirrt. 

Inhalt

Alle neun Jahre kann man eine Tür in der Slade Alley finden. Diese kleine Eisentür bringt einen in einen Garten. Als Gast wird man nun ins Slade House eingeladen. Doch was verbirgt sich hinter diesem Zauber?

Die Tür hatte keine Klinke, doch als ich mit der flachen Hand dagegendrückte, ging das verdammte Ding Simsalabim von selber auf. Ich bückte mich, um hindurchzuspähen… und blickte zu meiner Überraschung nicht in einen beschissenen kleinen Hof, sondern in einen langen Garten mit Terrassen, Stufen und Bäumen, der hinauf zu einem großen Haus führte.“ S. 49 – Edler Ritter 1988

S. 49 – Edler Ritter 1988

Meine Meinung

Das Cover ist…

Das Cover ist verwirrend gut. Durch die falschen Perspektiven und die rote Farbe bekommt es etwas Horrormäßiges und genau das passt zur Geschichte. 🙂

Dieses Buch wird sehr stark von seinem Stil getragen. In den vielen Absätzen wechselt der Autor schnell zwischen den verschiedenen Begebenheiten, sodass ich als Leserin auch manchmal etwas verwirrt war und nicht immer wusste was jetzt wirklich ist und was nicht.

Auch die Charaktere gefallen mir sehr gut und da gibt es einige, denn wir starten im Jahr 1979 mit Nathan und springen von ihm aus alle neun Jahre zu einem neuen Gast im Slade House.

Diese Schauergeschichte ist einfach super komponiert und konnte mich gefangen nehmen. Sie ist atmosphärisch und gruselig und man gerät in eine Geschichte in eine Geschichte in eine Geschichte….
Mich hat das etwas an Alice im Kaninchenbau erinnert. Man fällt und fällt und fällt und kommt doch erstmal nirgendwo an. Bis man dann hart auf dem Boden aufschlägt und sich mit den unglaublichen Tatsachen auseinandersetzen muss. Wer sind die Besitzer des Slade Houses und warum findet man das Haus nur durch diese kleine Eisentür?
Wenn man das herausfinden möchte, muss man sich selber hineinwagen und ob man dann wieder herausfindet, keine Ahnung. Lass dich selber überraschen. 😉

Viele Dinge wiederholen sich, aber das wird nicht langweilig, weil sich dadurch das Gruselige nur noch mehr aufbaut. Man hofft das es für den nächsten Gast des Hauses anders ausgehen wird und deshalb muss man weiterlesen.
Es ist wie bei den Gästen des Hauses, man möchte immer dort bleiben und mehr erfahren und dann geht man die Treppe hinauf ans Ende des Flures und erkennt das man gar nicht mehr die Wahl hat zu gehen, denn es ist einfach nicht möglich.

Bis zum Ende ein wirklich gut geschriebenes Buch.


Mein Fazit

David Mitchell versteht es einfach eine Geschichte in der Geschichte zu erschaffen und alles miteinander zu verweben. Dies ist eine Schauergeschichte der Superlative und man braucht nicht beschämt zu sein, wenn einem Schwindelig wird von dem Stil des Autors. Genau das trägt zur Atmosphäre des Buches bei. Dazu hat er dann seine Story noch mit ganz unterschiedlichen Charakteren gespickt, denen ich nichts Böses gewünscht habe. Bis zum Ende ein gut durchdachter Roman, den ich nur jedem Fan von gepflegter Schauerliteratur empfehlen kann.

Fakten zum Buch
Autor: David Mitchell
Titel: Slade House
Originaltitel: Slade House
Übersetzung: Volker Oldenburg
Verlag: Rowohlt
Seitenzahl: 236
ISBN: 978-3-499272394
Preis: 12,00€

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Nicole

Hallo Diana,

wow, eine sehr begeisterte Rezension! Gepflegte Schauerlektüre – das hast du wunderbar formuliert und es trifft es genau. Ich fand die Geschichte auch sehr edel. Die Räder greifen großartig ineinander.

Liebe Grüße
Nicole

Janna | KeJasWortrausch

Hach wie fein, dass dich die Geschichte einnehmen konnte, nun freu ich mich ums mehr darauf sie selbst zu entdecken – jaaa, das Buch liegt immer noch ungelesen hier. Aber du hast mich definitiv neu angefixt!

Und wo ich hier gerad kommentiere, wollen wir das gemeinsame Lesen per Brief für April anpeilen? Also das letzte #Früjahrsputzbingo-Buch auslesen und dann starten?

Muckelige Grüße!

gerne auch im mai (=

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