Quick von Hannes Rastam

Erschreckend und vor allem schockierend!

Inhalt


Thomas Quick ist der brutalste Mörder in Schwedens Kriminalgeschichte. Innerhalb einiger Jahre gesteht er, dass er 30 Morde begangen hat. Und doch gibt es keine handfesten Beweise dafür.


Meine Meinung


Das Cover ist halt ein Bild des Filmes. Ist okay, aber könnte besser sein. 😉
Auf jeden Fall klingt der Inhalt sehr vielversprechend, denn Hannes Rastam ist Investigativjournalist und hat sich schon vorher mit Fällen beschäftigt, bei denen er mit akribischer Recherche einiges aufgedeckt hat. Und als er sich mit falschen Geständnissen auseinander setzt wird er auf den Fall Thomas Quick aufmerksam.

„Als ich mich in der Literatur über die Forschung zum Thema falsche Geständnisse informierte, wurde mir klar, wie häufig solche auftreten.“ (S. 78)

Deshalb fährt er in die Anstalt Säter und möchte mit Quick sprechen und was passiert? Quick widerruft vor Rastam seine Geständnisse und übergibt ihm den Fall.

Und so steigt man als Leser*in auch selber direkt in den Fall ein.
Was für mich am Anfang etwas irritierend war, da man gefühlt mittendrin anfängt, ergibt natürlich im Nachhinein Sinn. Denn das Buch startet mit den Geständnissen von Quick und wie in den Morden von den Behörden deshalb ermittelt wird. Deshalb bekommt man im ersten Teil weniger Fakten, wie Quick zum Beispiel an sein Wissen rankam, sondern ist mehr fokussiert auf die Ermittlungen dieser. Quick gesteht also einen Mord und dann beginnt das Spiel der Behörden, gemeint sind damit, der Staatsanwalt, der Polizist und auch Quicks eigener Anwalt. Alle scheinen fast ungefragt die Morde, die Quick gesteht hinzunehmen, auch wenn er sich manchmal in Widersprüchen verläuft. Es ist wirklich erschreckend, wie weit Quick gehen kann und niemand hindert ihn. Im Gegenteil, da wird so befragt, dass Quick sich sein „Wissen“ durch Suggestivfragen zusammen reimen kann.

Nachdem ich mit dem Fall Quick vertraut gemacht wurde, stellt sich der Journalist im Buch vor und erläutert wie er seine Recherchen gestartet hat und was er herausgefunden hat. Und er geht wirklich sehr genau vor, denn er möchte nicht, dass seine Story an Details scheitert. Und genauso hätte vielleicht auch die Polizei oder zumindest Quicks Rechtsanwalt vorgehen sollen, denn die ganze Zeit fragt man sich, wie konnten diese Menschen, die doch tagtäglich mit dem Thema zu tun haben, sich so hinters Licht führen lassen?

Es ist einfach nur heftig was da abgeht. Aber Rastam beschreibt hier nicht nur einen Rechtsskandal par excellence sondern auch einen Behandlungsskandal, denn während der ganzen Zeit stand Quick quasi unter Drogen. Mir kam es so vor, als wollten sich die Beteiligten einfach nur an dem Fall profilieren, denn anders kann ich mir diese Verschwendung der Ressourcen nicht vorstellen. Aber es ist natürlich nicht nur das, wenn Rastam beschreibt, dass der Staatsanwalt zum Beispiel Details unter den Tisch fallen lässt vor Gericht, damit der Richter nicht erkennen kann, dass alles was Quick sagt gelogen sein muss, sagt das doch meiner Meinung nach alles, oder? Wie kann man das tun ohne davon einen Profit erwarten zu können?

Rastam beschreibt alles sehr anschaulich und wenn ich nicht wüsste das das Buch eine wahre Geschichte ist, hätte ich gedacht ich lese einen Thriller. Aber wahrscheinlich hätte ich ihn bei dieser hanebüchenen Story nicht beendet, denn bitte, keiner merkt das Quick lügt? Das kann sich keiner ausdenken. Ich finde es einfach nur krass und bin fassungslos, was da abgelaufen ist.

Gegen Ende konfrontiert Rastam dann die Beteiligten mit seinen Recherchen und möchte Antworten erfahren, aber hier wird es dann ein bisschen unbefriedigend finde ich. Aber so ist wohl das wahre Leben.


Mein Fazit


Ich bin immer noch schockiert, wie es möglich sein kann das jemand über Jahre hinweg Morde gestehen kann, obwohl doch offensichtlich sein müsste das er lügt. Quick war glücklich über die Aufmerksamkeit und das er seine Tablettensucht so weiterführen konnte. Aber warum Menschen in Positionen, die doch öfter mit Straftäter*innen zu tun haben, alles für bare Münzen nehmen kann und will ich einfach nicht verstehen. Unfassbar meiner Meinung nach!
Wer sich für Sachbücher zum Thema Rechtsskandale interessiert, dem ist das Buch ans Herz gelegt, denn der Autor schreibt sehr interessant und hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Lesenswert!

Ich bedanke mich beim Bloggerportal und Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.
Diese Rezension stellt meine eigene Meinung dar und wurde in keiner Weise beeinflusst. 

Weitere Meinungen:

Fakten zum Buch
Autor: 
Hannes Rastam
Titel: Quick
Originaltitel: Fallet Thomas Quick
Übersetzung: Nike Karen Müller
Verlag: Heyne Hardcore
Seitenzahl: 559
ISBN: 978-3-453-67732-6
Preis: 11,99€

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Janna | KeJasWortrausch

Schade ums Cover, das war mal ein anderes! Aber ist ja gern so, das das Buchcover nach Verfilmung oder Verserieung neu aufgelegt wird und dann das Tv Bild zu sehen ist – das schüttelt es mich!

Du hättest mich neugierig gemacht, wenn das Buch nicht eh schon in meinem Fokus wäre. Der Freund jedoch blickt schon zielsicher auf den Film, ich denke es wird dann für mich ein Schauen und kein lesen bei diesem Titel (mag nicht mehr lesen, wenn ich Film oder Serie kenne…).

Muckelige Grüße :-*

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