[Klassikerjahr] Jules Verne

Da ist er nun, der erste Beitrag zu meinem Klassikerjahr 2020. Viel Spaß!

Eigentlich sollen die Beiträge zu den Klassikern immer am ersten Mittwoch im Monat erscheinen, aber da das in diesem Fall der 1.1.20 gewesen wäre, ist es diesmal auf den zweiten Mittwoch gerutscht. Aber ab Februar wird es dann er erste sein. So viel dazu.

Um das nochmal kurz zu erklären, ich möchte im Jahr 2020 gerne 12 Klassiker lesen und auf meinem Blog vorstellen. Dafür habe ich mir schon eine Liste angelegt, die ihr hier in meinem Ankündigungsbeitrag nochmal nachlesen könnt.
Aber ich möchte nicht nur einfach das Buch lesen, sondern auch etwas über den Autor / die Autorin hinter dem Werk erfahren. Deshalb gibt es dann hier keine einfache Rezension.

Den Anfang habe ich mit Jules Verne gemacht und dazu seinen Roman Reise um die Erde in 80 Tagen gelesen.

Ich bin begeistert von Jules Vernes Werk und denke, dass das nicht das letzte Buch von ihm gewesen ist. Denn er hat einen sehr guten mitreißenden Schreibstil, der einen in der Geschichte fesselt und nebenbei lernt man auch noch ein bisschen was. Natürlich sind aus heutiger Sicht einige Sachen in seinen Geschichten überholt, aber wenn man das in den geschichtlichen Kontext setzt ist es wieder äußerst interessant.

Zum Buch

In Reise um die Erde in 80 Tagen geht es um Phileas Fogg, der wettet, dass er in 80 Tagen einmal um die Welt kommt. Mit seinem Diener Passepartout macht er sich also auf den Weg die Erde zu umrunden.

Wenn man Phileas Fogg kennen lernt, kann man sich zunächst nicht vorstellen, dass dieser pünktliche Mensch so spontan eine Wette eingeht und eine Reise antritt, denn er macht jeden Tag dasselbe und zwar alles genau zur selben Uhrzeit. Alles ist getacktet und nichts wird dem Zufall überlassen. Dieser, man kann ihn fast pedant nennen, Mann also schließt die Wette ab und bricht noch am selben Tag auf.
Und somit beginnt das Abenteuer, denn natürlich geht nicht alles so wie geplant auf dieser Reise für Phileas Fogg und Passepartout.
Dieses Abenteuer nun ist wirklich äußerst detailreich erzählt und Jules Verne geizt nicht mit Beschreibungen der Landschaft oder der Verkehrsmittel die Phileas Fogg benutzt. Man kann sich dadurch alles viel leichter vorstellen und vor allem ist man immer mittendrin. Jules Verne besitzt wirklich ein echt tolles Erzähltalent.

Meine Ausgabe der Geschichte ist eine Sonderausgabe vom Weltbild Verlag und in dieser finden sich sogar die Originalzeichnungen der damaligen Veröffentlichung in Frankreich. Das machte alles nochmal schöner, denn die Figuren konnte man sich dadurch nochmal besser vorstellen und außerdem bin ich ja immer ein Fan von Illustrationen in Büchern. 😉
Und selbst wenn man eine Ausgabe ohne Illustrationen hat, kann ich dieses Buch nur empfehlen, denn mit seiner Erzählkunst kann Jules Verne auch so die Landschaften und Personen vor einem auferstehen lassen.

Im Kontext

Um das Buch näher in den zeitlichen Ablauf einordnen zu können, dachte ich mir, dass ich vielleicht am besten eine Biographie zu Jules Verne lese. Da habe ich von Max Popp das eBook Jules Verne entdeckt und diese dann auch sofort gelesen.
Dieses Buch möchte ich euch ganz kurz vorstellen.

Zunächst bin ich ganz schlecht rein gekommen, denn im ersten Kapitel geht es darum wie das Buch entstanden ist und dort beschreibt der Autor, dass er für den biographischen Teil den Nachruf von Charles Lemire bekommen hat, einen Freund von Jules Verne. Genau dieser Teil war es auch, der mir etwas schwer gefallen ist beim Lesen, denn es wird immer irgendwie zwischen persönlichen Berichten und objektiven Erzählungen gewechselt und so konnte man sich nicht direkt in das Leben von Jules Verne hineinversetzen. Das fand ich äußerst schade.

Der zweite Teil hingegen hat mir sehr gut gefallen. Hier ging es um Vernes Werke. Das war schon flüssiger geschrieben und ich konnte nachvollziehen, wie Jules Verne auf die Ideen zu seinen Büchern gekommen ist.
Dazu möchte ich euch natürlich ein bisschen was erzählen.

Jules Verne war sehr interessiert an neuen Techniken und wissenschaftlichen Fortschritten, deshalb sind seine Romane auch dementsprechend viel in dieser Richtung. Gerade bei Romanen wie 20000 Meilen unter dem Meer oder Reise zum Mond merkt man das natürlich. Okay, bei Reise um die Erde in 80 Tagen kommt dieser Aspekt nicht ganz so zum Tragen, aber das ist überhaupt nicht schlimm. Trotzdem ist dieser Roman kein unbeliebter, denn nachdem seine Romane zunächst in Hetzels „Magazin für Belehrung und Unterhaltung“ gedruckt wurden, kamen sie in Buchform raus und Reise um die Erde in 80 Tagen wurde „55 Mal neu gedruckt“.

Sehr interessant finde ich, dass Verne die Gegenden die er so detailreich schilderte, nie gesehen hat. Die meisten Hintergründe entnahm er den „geographischen Romanen der Géopgraphie universelle von Élisée Reclus, seinem großen Landsmanne.“
Ich finde das ganz erstaunlich, wenn jemand so toll Landschaften schildern kann ohne sie je selber gesehen zu haben. Und doch hat man das Gefühl, man wäre dort wenn er zum Beispiel den Dschungel beschreibt wo die beiden Herren eine junge Dame retten.

„Er war ein Phantast im edlen Sinne des Wortes.“ (Jules Verne von Max Popp)

Ob der Roman, der am 30. Januar 1873 erschien auf der Weltreise beruht die George Francis Train 1870 unternahm (laut Wikipedia) weiß ich wirklich nicht, aber möglich wäre es schon, denn Jules Verne hat sich wie schon erwähnt sehr von seiner Umwelt und den Errungenschaften der Wissenschaft beeinflussen lassen.

Zum Autor

Jules Verne war eher ein ruhiger Geselle und hat wie oben erwähnt die Reisen, die er so beschrieben hat selber nie unternommen. Obwohl er doch jemand war, der nicht immer nur zu Hause in seinem Arbeitszimmer gesessen hat und geschrieben hat, denn er besaß durchaus eine Segeljacht bzw. mehrere, mit denen er „in den Jahren 1875-1878 an der Küste kreuzte“. Damals lebte er in Amiens, aber durch Nantes kannte und liebte er das Meer. Laut seinen eigenen Worten hat er „nur einige Touristenfahrten unternommen im Kanal und im Mittelmeer.“
Also ist er doch etwas rumgekommen, allerdings ist er nie bis nach China, Indien geschweige denn um die Erde gekommen.

Um seine Herkunft sind einige Gerüchte entstanden, die er selber schürte, indem er einfach nichts darauf erwiderte und man weiß ja, wie die Leute so sind, dann fantasieren sie sich was zusammen. Aber fest steht, er wurde am 8. Februar 1828 in Nantes geboren.

Zum Studium ging er dann nach Paris und dort fing er dann an zu schreiben. Hier lernte er auch Alexandre Dumas kennen und freundete sich mit seinem Sohn Alexandre Dumas der Jüngere an.
Sein Erfolg hatte meiner Meinung nach nicht nur mit seinem Talent zu tun, denn wie das so ist muss man auch die richtigen Leute kennen lernen und nachdem er den Verleger Pierre-Jules Hetzel kennen lernte, brachte dieser Jules Vernes ersten Roman Fünf Wochen im Ballon raus. Das legte dann wohl den Grundstein für eine Erfolgsstory.

Sieben Jahre nach der „Veröffentlichung seines ersten Romanes war der Ruhm Vernes so gestiegen, dass er alles erreicht hatte, was er nun wollte.“ Auch wenn er fernab von Paris in Amiens lebte mit Frau und Kindern. Hier war er sesshaft geworden und hier lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod am 24. März 1905. Die Straße in der er lebte trägt seitdem seinen Namen.


Den kleinen Einblick in sein Leben habe ich wie gesagt in Abschnitten dem eBook Jules Verne von Max Popp entnommen, sowie kleiner Teile aus dem Wikipedia Artikel über ihn.

Ich hoffe, das hat euch gefallen und ich kann euch beim nächsten Mal wieder begrüßen, wenn wir uns Alexandre Dumas und seinem Werk Der Graf von Monte Christo widmen.

Ich freue mich natürlich über jeden Kommentar. 😀

Liebe Grüße
Eure Diana

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