Ein typischer Whodunnit Krimi.
Inhalt
Susan Ryeland ist Lektorin bei einem kleinen Verlag. Und einer der besten Autoren dort ist Alan Conway, der den Ermittler Atticus Pünd erfunden hat. Sie hat seinen neusten Roman bekommen und macht sich auf einen spannenden Fall bereit. Doch dann verändert sich alles.
„Eine Flasche Wein. Eine Familienpackung Nachos und ein Glas Salsa Dip, extra scharf. Dazu noch ein paar Zigaretten (ich weiß, ich weiß). Der Regen, der an die Scheiben prasselt. Und ein Roman. Was kann es Schöneres geben?“ (S. 7)
Meine Meinung
Das Cover ist irgendwie cool. Die rote Farbe gefällt mir, sie sticht so hervor. 🙂
Generell mag ich die Idee einer Geschichte in der Geschichte. Denn nachdem man kurz Susan kennen gelernt hat, steigt man zunächst in den Roman von Alan Conway ein.
Es ist alles ganz klar getrennt (die unterschiedlichen Texte sind mit verschiedenen Schriftarten unterteilt) und so kommt man nicht durcheinander.
Was vielleicht aber auch so nicht passiert wäre, denn es gibt keine schnelle Wechsel, erst am „Ende“ des Romans wechselt man wieder zu Susan.
„Ende“ deshalb, weil die Geschichte nicht aufgeklärt wird. Die letzten Seiten des Manuskriptes fehlen und zu allem Überfluss begeht Alan Conway auch noch Selbstmord.
Was also mit einer Suche nach den fehlenden Seiten beginnt, endet in einer Mordermittlung, denn Susan scheinen einige Dinge nicht so richtig zu passen.
„Es stand ein Begräbnis bevor. Die beiden Totengräber, der alte Jeff Weaver und sein Sohn Adam, waren in der Morgendämmerung aufgestanden, und jetzt war alles fertig.“ (S. 17)
Und so hat man nicht nur mit der Atticus Pünd Geschichte ein klassisches Whodunnit, sondern auch Susan verwickelt sich in einem solchen Schema.
Es passiert halt nichts so besonderes, denn alles scheint typisch. Viele Geheimnisse und jeder scheint was zu verbergen zu haben und so gelangt jeder Mal in das Visier des Ermittlers. Das ist auch was mich manchmal an Whodunnits stört, die Idee ist immer gleich und läuft nach Schema F ab, es gibt viele Andeutungen und der Leser wird irgendwie auf Abstand gehalten, weil noch nicht einmal durch die Ermittler was durchsickert. Wie schon gesagt alles wird sehr geheimnisvoll aufgebaut, wahrscheinlich um Spannung aufzubauen.
Und klar, natürlich habe ich versucht mitzuraten, wer es denn letztendlich doch war. Und was soll ich sagen, bei beiden Geschichten lag ich falsch. 😀
„[…] Irgendwie geht’s immer um Schuld. Es passiert was, und dann fangen die Leute an und suchen nach Schuldigen.“ (S. 240)
Aber auch hier am Ende passiert nichts überraschendes, denn wie das so ist, wird der oder die Mörder mit den Erklärungen und Hinweisen zur Auflösung konfrontiert und erst dann erfährt der Leser auch mehr. Besonders interessant finde ich es dann immer, was einem dann doch nicht so wirklich aufgefallen ist. Die kleinen versteckten Details, denen man keine so große Beachtung schenkt. Sie sind dann wichtig und geben letztendlich die entscheidenden Tipps.
Und so haben mir beide Enden und ihre Lösungen sehr gut gefallen, denn sie sind schlüssig und lösen beide Geschichten sehr gut auf. Einzig das generelle Ende um Susan fand ich doch ein bisschen kitschig, aber ist halt wohl ein Happy End. 😉
Mein Fazit
Die Morde von Pye Hall ist ein klassischer Whodunnit Roman und hat keine besonderen Überraschungen parat. Beide Geschichten, die um Susan und die um Atticus Pünd meine ich damit. Aber wenn man das mag, ist man hier vollkommen gut unterhalten. 🙂
Susan war mir als Charakter schon sehr sympathisch, was mir bei Pünd gefehlt hat, aber ich mag einfach nicht wenn Ermittler nur für sich alleine denken und alles geheim halten. Aber um am Ende die große Auflösung zu haben muss das wohl so sein.
Und beide Enden wurden wirklich sehr gut aufgelöst. 🙂
Dieser Roman ist also ganz klar eine Leseempfehlung für alle Fans von Krimis á la Agathe Christie.
Das Buch habe ich für unseren #KoelnerLesekreis gelesen zusammen mit Jasmin von Pandaversum und Jenny von Whoisthatnerd.
Und Jennys Rezension findet ihr hier.
Fakten zum Buch
Autor: Anthony Horowitz
Titel: Die Morde von Pye Hall
Originaltitel: Magpie murders
Übersetzung: Lutz-W. Wolff
Verlag: Insel
Seitenzahl: 604
ISBN: 978-3-458-17738-8
Preis: 24,00€
Eine Geschichte in der Geschichte, gut versteckte Details, Protagonistin zu Beginn und erst dann wieder zum Ende hin – ich bin angefixt! Nur das mit den „keine Überraschungen“ und den Absatz vor deinem Fazit irritiert mich – und kitischges Ende, aber gut, da will ich mal nicht so sein *lach
Mukkelige Grüße!
Haha, ich verstehe was du meinst. Ich wollte mit den wenigen Überraschungen eher darauf hindeuten, dass es ein typisch aufgebauter Whodunnit ist. Ein Mord passiert, es gibt viele Verdächtige mit vielen Geheimnissen, ein Ermittler, der scheinbar alles überblickt und niemanden Einblick in seine Gedanken gibt und dann am Ende die große Auflösung indem die Beteiligten versammelt werden. Ich meinte nicht, dass ich genau wusste was wohl passiert sein könnte, denn das war mir fast bis zum Ende schleierhaft und ich konnte mich am Ende bei der Auflösung dann „überraschen“ lassen. 😉 Ich hoffe, du kannst mir folgen und verstehst es… Weiterlesen »
Ah, jetzt hab ich es auch verstanden XD rückt auf der Wunschliste mal etwas höher!
Hab mich wahrscheinlich zu kompliziert ausgedrückt :-*
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[…] Aufgabe: Lies eine kriminelle GeschichteDie Morde von Pye Hall von Anthony Horowitz / Gelesen (Rezension) […]