Blind von Joe Hill

Der Sohn steht seinem Vater in Sachen Horror in nichts nach. 

Inhalt

Jude ist ein sehr bekannter, alternder Rockstar und sammelt nebenbei obskure Dinge, wie eine echte Henkersschlinge oder einen Snuff-Film. So ist direkt seine Neugier geweckt als jemand im Internet einen Anzug samt echten Geist zum Verkauf anbietet.


Meine Meinung

Das Cover ist…

Das Cover gefällt mir sehr gut und genau deshalb habe ich zu dem Buch damals gegriffen.

Und nicht unbedingt weil Joe Hill der Sohn von Stephen King ist, was mich natürlich auch neugierig gemacht hat, aber hier in meiner Ausgabe noch nicht bekannt war.

Mit Joe Hill betritt ein junger Autor die Szene, der – schon jetzt vielfach preisgekrönt – den Vergleich mit den Meistern des Genres nicht zu scheuen braucht.“

Zitat von der ersten Seite

Und er steht wirklich nicht im Schatten seines Vaters, sondern weiß mit seinem Werk selber zu überzeugen. Die Idee ist toll und der Schreibstil ist gut und flüssig. Ich war direkt mitten in der Geschichte rund um Jude und „seinen“ Geist.

Auf dem Cover wird das Buch als „gespenstisch rasanter Lesestoff“ angekündigt und genauso ist es, denn die Story gibt einem keine Sekunde zum Durchatmen, Joe Hill lässt Jude und seine Freundin Georgia Schlag auf Schlag den Horror des rachsüchtigen Geistes erleben und beschreibt dabei so eindringlich als würde man einen Horrorfilm schauen.
Wobei mich einzig Jude selber so ein bisschen gestört hat. Wusste ich ihn am Anfang nicht einzuschätzen, weil er überheblich und egoistisch beschrieben wird, bedient er die meiste Zeit dann im Buch auch die gängigen Rockstar Klischees und ich habe mich dann entschieden ihn nicht zu mögen. Und somit konnte ich auch kein richtiges Mitleid mit ihm empfinden, als so nach und nach herauskommt, was es mit dem Geist auf sich hat. Dabei machte er manchmal durchaus den Eindruck auf mich, als wäre er tief in seinem inneren anders als er nach außen hin scheint, aber er unterdrückt seine „guten“ Werte gerne. Warum genau, keine große Ahnung, vielleicht weil er andere nicht an sich heranlassen möchte? Ich bin mir wirklich nicht sicher. Auf jeden Fall war er nicht mein Lieblingscharakter im Buch, obwohl ich natürlich sehr viel Zeit mit ihm verbracht habe.

[…] Du sagst, dass sie dich geliebt hat. Vielleicht kann sie uns erzählen, wie wir aus diesem Schlamassel wieder rauskommen. Vielleicht kann sie ihn zurückpfeifen.“

S. 173

Ansonsten fand ich das Buch sehr gut und ich mochte besonders den Horroranteil der Story, denn dieser ist wie oben bereits erwähnt einfach sehr gut herausgearbeitet ohne dabei ins blutig, eklige abzurutschen. Es ist einfach guter alter Horror. 🙂

Die Wendung die Joe Hill dann auch noch eingebaut hat, war wirklich sehr gut gelungen und ich war schon etwas überrascht muss ich sagen.

Das Ende selber war auch sehr gut, obwohl es mir vielleicht etwas zu heile Welt ist, wenn ihr versteht was ich meine. 😉

Und obwohl ich sehr begeistert von dem Buch bin, ist mir doch der Grund des Ganzen nicht so zu 100% klar geworden, warum das mit dem Geist war. Aber naja, ist halt ein Horrorroman und da muss nicht immer alles bis ins Detail erklärt werden.


Mein Fazit

Ich habe seit langem keinen so guten, atemberaubenden Horrorroman mehr gelesen. Joe Hill schreibt einfach ganz wunderbar detailreich, sodass ich mir manchmal vorkam als würde ich einen Film schauen. Und auch wenn ich Jude nicht mochte, bin ich nur so durch die Seiten geflogen um zu erfahren, was es mit dem Geist auf sich hat. Wer auf Horror steht, kommt um Joe Hill nicht herum. Lesen! 🙂

Weitere Meinungen:

Fakten zum Buch
Autor: Joe Hill
Titel: Blind
Originaltitel: Heart-Shaped Box
Übersetzung: Wolfgang Müller
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 429
ISBN: 978-3-453265462

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Nicole

Hallo Diana,

man merkt deiner Rezension an, dass du Spaß mit dem Buch hattest. Der Grund ist es auch, der mir nicht ganz einleuchtet. Ich habe keine Ahnung, warum er heimgesucht wird. Es wird zwar beschrieben und darauf eingegangen, nur ganz logisch erscheint es mir nicht.

Liebe Grüße,
Nicole

[…] Blind von Joe Hill (2. Buch) – Gelesen […]

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