[Anthologie] Mitternachtgeschichten von Tanja Hanika

Heute gibt es eine Anthologie zum Gruseln. 😊

 

Das Buch hatte ich mir fĂŒr die Halloweennacht ausgesucht und leider konnte ich es dann doch nicht ganz beenden, aber dafĂŒr hatte ich dann noch am 1.11. was von den Horror- und Schauergeschichten.

Mitternachtgeschichten

Das Cover gefĂ€llt mir ausgesprochen gut, denn es passt so richtig ins Thema. Das gruselige Haus mit dem einen orangenen Fenster und dann die rote Schrift die sich vor dem ansonsten grauen Bild sehr gut absetzt. Da wurde das Buch von Tanja Hanika wieder gekonnt von Catherine Strefford in Szene gesetzt. Hut ab sag ich da nur. 😊
Einzig das GefĂŒhl des Buches mag ich nicht so in der Hand. Aber das ist jammern auf hohem Niveau, denn das sagt ja nichts ĂŒber die QualitĂ€t der Geschichten aus.

Ich liebe das Horrorgenre fĂŒr seine vielfĂ€ltigen Möglichkeiten und Spielarten und es war mir eine große Freude, dies voll auszuschöpfen.“

S. 216 – Nachwort von Tanja Hanika

Die Autorin

Ich habe schon einige Geschichten von Tanja Hanika gelesen und mag sie auch als Mensch sehr gerne. Wenn ich meine EindrĂŒcke von Twitter teilen darf, dann kommt sie fĂŒr mich als richtiger Familienmensch rĂŒber und ich denke sie wĂŒrde mir da nicht widersprechen. 😊

Bereits mit ungefĂ€hr acht Jahren entwickelte sie den Wunsch Geschichten zu erzĂ€hlen und zu schreiben, wobei es keine netten Geschichten waren, nein, von Beginn an waren es Gruselgeschichten. Und wovon wurde sie inspiriert? Von Dracula und wer kann das bitte nicht verstehen? 😉
Seit lĂ€ngerem schon hat sie den großen Schritt ins Selfpublishing gewagt und ich bin froh, dass ich sie ĂŒber Twitter kennen gelernt habe und mir so ihre HorrorbĂŒcher nicht entgangen sind. Denn ihre Ideen sind einfach Böse und ich liebe es in ihre gruseligen, schaurigen Welten einzutauchen.

Manchmal sind mir ihre BĂŒcher etwas zu kurz geraten, denn bei einigen wenigen Geschichten habe ich das GefĂŒhl man hĂ€tte noch mehr mit dem Grusel spielen und die Story weiter ausbauen können, aber bei einer Anthologie kommt es ja gerade auf die KĂŒrze an. Deshalb werfen wir nun einen Blick in Mitternachtgeschichten.

Hat mir besonders gut gefallen

Mir fiel es diesmal nicht so leicht mich fĂŒr eine Geschichte zu entscheiden, denn sehr viele der Stories konnten mich erschrecken, gruseln und fesseln. Deshalb habe ich jetzt vier Geschichten herausgesucht, die ich euch nĂ€her vorstellen möchte.

Alle sagen, ich sei krank.“

S. 5 – Meine Worte, deine Worte

Das ist auch der allererste Satz, der mir in dem Buch begegnet ist und auch die Geschichte dahinter ist einfach sehr gut gelungen. Die Ich-ErzĂ€hlerin beschreibt hier, wie sie zurĂŒck in ihr Kinderzimmer kommt, weil sie eine Pause vom Schreiben braucht. Doch kaum dort, setzt sie sich an ihre Schreibmaschine und legt wieder los. Klingt vielleicht nicht so gruselig? Naja, ich werde euch ja auch nichts weiter verraten, nur so viel, dass Tanja Hanika hier gekonnt einen Twist einbaut, den ich nicht erwartet hatte. Ich war direkt voll drin im Horrorgeschehen mit dieser ersten Geschichte.

Das Kanalrattenmonster hingegen fĂ€ngt relativ harmlos an. Noah und Lilly wollen ein Sommerferienabenteuer erleben und nachdem sie Lillys Bruder belauscht haben, der erzĂ€hlt, dass ein Kumpel im Abwasserrohr ein Rattenmonster gesehen haben will, steht fĂŒr Lilly fest, was die beiden machen. Noah ist zwar weniger begeistert, geht aber dann doch mit.
Das in Abwasserrohren nichts Gutes lauert, dass wissen wir spÀtestens seit ES, aber hier ist es keine riesige Spinne sondern eine riesige Ratte. Ich mochte die Geschichte, weil hier das Ende so ganz anders ist als ich es vielleicht erwartet hÀtte. Ich habe mich mit den Kindern zusammen im stinkigen, dunklen Rohr geÀngstigt und war froh als es dann vorbei war.

Nancy fĂŒhlte sich entwurzelt, hilflos und einsam wie nie in ihrem Leben. Das Ruckeln und Brummen des Busses lullte sie langsam ein. Sie schloss die Augen.“

S. 191 – Buslinie 49b

ZunĂ€chst saß ich mit Nancy zusammen im Bus. Sie ist verzweifelt, denn nicht nur das ihr Mann vor nicht allzu langer Zeit verstorben ist, jetzt muss sie auch noch fĂŒrchten, dass Haus an die Bank zu verlieren. Hinzu kommt, dass sie das GefĂŒhl hat, dass der Bus der Linie 49b nicht in die Richtung fĂ€hrt in die sie eigentlich möchte.
Hier hat mir die Botschaft hinter der Geschichte wahnsinnig gut gefallen. Ich habe in dem Bus nicht nur Nancy kennen gelernt, sondern auch noch andere Mitfahrer*innen und jede*r hat eine andere Geschichte. Und nicht immer endet diese gut. Eine tolle Geschichte, denn wenn der Bus endlich hÀlt, scheint nichts mehr so sein wie es vorher war.

ErwĂ€hnen möchte ich noch Clownnacht. Diese kurze Geschichte hat mir den Schweiß auf die Stirn getrieben, denn Tanja Hanika hat sehr plastisch beschrieben, wie die Clowns aussehen und wer mich kennt, weiß das ich nicht gerade ein Fan von Clowns bin. Ganz besonders wenn es Horrorclowns sind. Inspiriert wurde sie zu dieser Geschichte durch die Horrorclownangriffe, die 2016 groß in der Presse waren. Doch wer glaubt, das sie hier einen dieser Angriffe beschreibt, kennt die Autorin schlecht, denn sie hat was ganz anderes aus dem Thema gemacht. FĂŒr mich eine der gruseligsten Geschichten. 😉

Hat mir nicht so gut gefallen

Die Geschichte, die mich am wenigsten abholen konnte war Die Wahl der Qual. Die Geschichte war mir doch ein wenig zu Klischeehaft und ihr fehlte der letzte Kniff, der mich wie bei den anderen Geschichten so richtig packen konnte.
Harper macht mit ihren drei Freund*innen eine Rundreise durch Japan. Als sie dort an einer Tankstelle halten beginnt allerdings ein Horrortrip, der so nicht eingeplant war.
Wie gesagt, fehlte mir hier das gewisse Etwas, um aus dieser Geschichte etwas Besonderes zu machen. Klar, war sie trotzdem gut und zwischendrin auch wieder sehr gruselig, aber dann kam das Ende und irgendwie war ich nicht so richtig geschockt von dem Ausgang.

Fazit

Im Großen und Ganzen war das eine gelungene Anthologie fĂŒr mich. Es steht Horror- und Schauergeschichten drauf und genau das habe ich auch bekommen. Genau das richtige Buch fĂŒr eine Halloweennacht, aber auch wenn man sich einfach mal zwischendurch gruseln möchte, kann man zu diesem Buch greifen.
Der Horror, den die Autorin sehr anschaulich beschreibt, kann einen packen und manch eine Geschichte hat mich nicht so schnell wieder losgelassen. FĂŒr Fans von guten Horrorgeschichten unbedingt ein Muss!


Kennt ihr diese Anthologie? Wie fandet ihr das Buch? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar.

Liebe GrĂŒĂŸe
Eure Diana

5 1 vote
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darĂŒber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
0
Would love your thoughts, please comment.x