[Aktion] Writing Friday: Entscheidungen

Freitag ist Geschichtentag! 😀

Und nachdem ich es im April leider nicht geschafft habe beim Writing Friday mitzumachen, möchte ich das im Mai wieder ändern.
Elizzy von readbooksandfallinlove hat diese tolle Aktion ins Leben gerufen und freitags werden dann Geschichten zu Themen, die sie für den Monat vorgibt veröffentlicht.  

Hier nochmal die Regeln im Überblick:

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Die Schreibthemen für Mai sind:

  • David wird aus dem Gefängnis entlassen. Berichte in Rapport Form, was seine Straftat war.
  • Welches ist das älteste Buch auf deinem Stapel ungelesener Bücher? Stell es uns vor, wieso hast du es noch nicht gelesen?
  • Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Warnung, unglaublich, Windmühle, vergessen, gelogen
  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Er war sich seiner Sache so sicher, dass er…” beginnt.
  • Schreibe die letze(n) Szene(n) einer Geschichte und beende diese mit “Das war doch Mal ein richtiges Abenteuer!”

Viel Spaß beim Lesen!

Edit: Mir fiel partout kein Titel für meine Geschichte ein, deshalb läuft sie jetzt „Ohne Titel“. Vielleicht hat einer von euch eine gute Idee?


Entscheidungen

„Das ist doch unglaublich!“ murmelte ich vor mich hin, während ich die Stufen im Studentenwohnheim hinunterrenne um noch rechtzeitig zur Bibliothek zu kommen.
„Die müssen doch eine Warnung oder so schicken.“

Unten an der Treppe steht Philipp und schaut mich erstaunt an. „Was ist unglaublich?“
Hin und her gerissen ob ich bei ihm stehen bleiben soll und es ihm erklären soll oder ob ich schnell weiterlaufe, zucke ich unwillkürlich vor und zurück.
Ich schaue auf die Uhr. Es ist 17.45 Uhr. Ich könnte es wenn ich ganz schnell renne und alle Ampeln auf grün sind bestimmt noch rechtzeitig schaffen und das Buch pünktlich abgeben, aber nur wenn ich mich jetzt auf den Weg mache.

„Hey, redest du nicht mehr mit mir? Was ist denn los?“
Ich schaue auf in Philipps Augen.
„Ach, naja, ich habe Don Quichotte aus der Bibliothek ausgeliehen und total vergessen, dass ich es heute abgeben muss.“
„Don Quich… Wer?“
Ich kann es nicht glauben, Philipp kennt Cervantes nicht? Jetzt werde ich es eh nicht mehr pünktlich schaffen, also kann ich es ihm auch erklären.

„Du weißt schon, Don Quichotte, der sich für einen Ritter hält und gegen Windmühlen kämpft. Mit Sancho Panza.“ Auffordernd schaue ich ihn an, doch er schaut nur ratlos zurück. Ich seufze laut. „Ist ja auch egal, jetzt schaffe ich es eh nicht mehr rechtzeitig.“

Die Uhr zeigt 17.54 Uhr.

„Dann können wir auch auf einen Drink in die Bar um die Ecke gehen.“ Philipp strahlt mich an.
„Das klingt nach einem guten Plan, aber da ich jetzt Strafgebühren bei der Bibliothek bezahlen muss am Montag und ich eh knapp bei Kasse bin, werde ich wohl in meinem Zimmer bleiben.“
„Ich lad dich ein. Komm schon, Dani, es ist schon ewig her, dass du mit mir etwas trinken warst.“

Das ist wahr, aber es hat einen Grund, warum ich Philipp aus dem Weg gehe. Mir ist klar geworden, dass er mich um ehrlich zu sein nervt. Seine Art das Leben zu betrachten und außerdem interessiert er sich null für Bücher, wie seine Äußerung eben gezeigt hat.
Dazu kommt, dass ich letztes Wochenende auf der Party von Silvia einen anderen kennen gelernt habe mit dem ich mich wunderbar unterhalten konnte. Mit ihm wollte ich mich heute um 19 Uhr treffen, aber das kann ich Philipp nicht sagen.
Ja, ich bin ein Feigling.

„Äh, das klingt toll und ist auch echt nett von dir, aber ich muss auch noch lernen für meine Prüfung am Montag.“ Das ist natürlich gelogen und ich sehe es Philipp an, dass er weiß dass ich lüge. Doch er ist viel zu nett um das zuzugeben.

„Naja, wenn du meinst, dann vielleicht ein andermal?“ Hoffnungsvoll schaut er mich mit seinen Hundeaugen an.
„Ja, vielleicht.“, sage ich ein bisschen widerwillig.

Ich weiß, dass ich ihm endlich die Wahrheit sagen muss, aber auch wenn er nicht meine Interessen teilt ist er doch irgendwo ein netter Kerl und ich möchte ihn nicht verletzen. Und wenn Silvia Recht hat möchte ich ihn mir warm halten. Und vielleicht ist da wirklich ein kleines Fünkchen Wahrheit dran, denn ich hasse es allein zu sein und auch wenn das mit dem neuen Typen nicht klappt, habe ich ja dann noch Philipp zu dem ich gehen kann.

Oh Mann, ich bin so ein furchtbarer Mensch.

Ich kann Philipp nicht mehr in die Augen schauen und blicke mich im Flur um. So langsam wird die ganze Situation peinlich, doch auch er macht keine Anstalten zu gehen. Er lässt mich in meinem eigenen Saft schmoren und wartet bis ich den Anfang mache. Also tue ich ihm den Gefallen.
„Ich muss dann auch wieder hoch. Wir sehen uns am Montag im Kurs.“ Ich drücke mich an ihm vorbei und will die Treppen wieder hoch gehen, doch dann greift er nach meinem Handgelenk.
„Dani, es wäre schön wenn du einmal ehrlich sein könntest. Wenn schon nicht zu mir, dann zu dir selber.“

Danach lässt er mich los und geht, ohne sich nochmal umzudrehen. Ich stehe völlig baff im Flur und schaue ihm nach. Er hat recht und vielleicht sollte ich heute damit anfangen. Langsam gehe ich die Treppen nach oben in mein Zimmer und überlege mir ob ich wirklich mit diesem neuen Kerl ausgehen möchte oder nicht. Und ob ich mich vielleicht in Philipp täusche.


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