[Aktion] Writing Friday: Eine richtige Entscheidung?

Freitag ist Geschichtentag! 😀

Ich mag den Freitag sehr gerne, weil es mir Spaß macht mir Geschichten auszudenken. Manchmal gelingt es mir besser als an anderen Tage, aber das ist überhaupt nicht schlimm.

Elizzy von readbooksandfallinlove hat diese tolle Tradition ins Leben gerufen und freitags werden dann Geschichten zu Themen, die sie für den Monat vorgibt veröffentlicht.  

Hier nochmal die Regeln im Überblick:

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Die Schreibthemen für Dezember sind:

  • Der Weihnachtsmann hat doch tatsächlich Corona! Jetzt muss Rudolf das Rentier die Geschenke ausliefern. Berichte von dieser Nacht – wie macht sich Rudolf?
  • Wofür bist du in diesem Jahr besonders dankbar? Zähle mindestens drei Dinge auf und gehe näher darauf ein.
  • Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Weihnachtskerzen, Schneesturm, grosse Freude, Zuckerguss, rote Stiefel
  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Sie fuhren mit dem Schlitten rasend schnell den Hügel hinab, ohne zu merken, dass…” beginnt.
  • Welche Bücher möchtest du im Dezember noch lesen? Stelle uns deine Leseliste kurz vor. 

Viel Spaß beim Lesen!


Eine richtige Entscheidung?

In der Halle des Weihnachtsmannes herrscht eine unruhige Stimmung. Alle reden durcheinander und sind sehr aufgeregt, aber nicht weil es bald losgeht. Gerüchte machen die Runde, der Weihnachtsmann ist krank. Kann das wahr sein? Seit hunderten von Jahren bringt der Weihnachtsmann die Geschenke und bis jetzt war er nie krank, sollte es heute wirklich das erste Mal sein?

Auf dem Balkon, wo sonst immer der Weihnachtsmann erscheint um nochmal alle zu loben bevor es in die Nacht rausgeht, sieht man jetzt nur die Spitze einer grünen Mütze. Dann scharrt ein Stuhl und Hubert, der Oberwichtel erscheint. Mit einem energischen Pfiff bringt er alle zum Schweigen.

„Ich werde nicht drum herum reden, die Gerüchte sind war. Der Weihnachtsmann ist das erste Mal seit hunderten von Jahren krank und kann heute Nacht die Geschenke nicht verteilen.“

Zunächst geht ein Raunen durch die Menge und dann branden die aufgeregten Gespräche wieder auf. Wieder ertönt der Pfiff.

„Aber natürlich wird Weihnachten nicht ausfallen, denn der Weihnachtsmann hat sich einen Plan überlegt. Jemand anderes wird für ihn die Geschenke verteilen.“ Hubert macht eine kurze Pause. Donner und Blitzen schauen sich erwartungsvoll in die Augen, natürlich würde bestimmt einer von ihnen diese Aufgabe übernehmen.
Doch als Hubert weiterspricht, herrscht verblüfftes Schweigen. „Der Weihnachtsmann hat beschlossen, dass dieses Jahr Rudolf die Geschenke ausliefern soll.“

Alle Blicke schossen zu den Rentieren, die einen Schritt auseinander machten und den Weg frei gaben für den kleinen, rotnasigen Rudolf.
Natürlich kannte jeder die Geschichte, wie Rudolf mit seiner roten Nase geholfen hat den Weihnachtsmann in einem Jahr durch dichten Nebel zu leiten, damit die Geschenke noch rechtzeitig ausgeliefert werden konnten. Aber jetzt sollte er die Verantwortung komplett übernehmen. Konnte er das?

Er räusperte sich. „Ähm… danke!“

Keiner wusste ob er lachen oder weinen sollte, ob er empört oder froh sein sollte. Donner und Blitzen schauten schockiert, warum sollte der Weihnachtsmann das entscheiden? Sie waren doch die ersten Rentiere und führten den Schlitten an.
Doch jetzt blieb keine Zeit mehr für Diskussionen, denn Hubert meldete sich wieder zu Wort. „Okay, dann wäre alles geklärt. Packt die letzten Geschenke ein, füllt den Sack und dann alles auf den Schlitten. Lasst uns ein wundervolles Weihnachten zaubern!“ Nach diesem Satz, den sonst immer der Weihnachtsmann jedes Jahr sagt, brach Jubel aus und alle Wichtelfrauen und –männer machten sich an die Arbeit. Jemand fing an zu singen und schon bald erscholl aus der Verpackungswerkstatt ein fröhlicher Gesang, der die Arbeit leichter machte. Nur die Rentiere blieben in der Halle zurück.

Rudolf bemerkte die Blicke von allen und besonders von Donner und Blitzen. Er schluckte.

„Also wenn es euch lieber ist, dann kann auch einer von euch beiden die Verantwortung übernehmen. Ich denke, da ist dem Weihnachtsmann bestimmt durch seine Krankheit ein Fehler unterlaufen.“

Donner und Blitzen sahen sich beide wieder an. Blitzen nickte Donner zu und dieser räusperte sich vernehmlich und blickte Rudolf tief in die Augen.

„Der Weihnachtsmann macht keine Fehler und wenn er möchte, dass du uns führst, dann machen wir das so.“, dann lächelte er ihm aufmunternd zu. „Du schaffst das schon.“

Rudolf straffte sich und wurde etwas größer als er sich gerade aufrichtete.

„Okay, dann bringt den Schlitten in die Verladestation. Wir müssen Geschenke ausliefern.“ Die Rentiere riefen laut Hurra und liefen los.

Als die letzten Vorbereitungen abgeschlossen sind, steht der Schlitten glänzend und glitzernd mit seinen Glöckchen und schwer beladen mit dem riesigen Geschenkesack vor der Werkstatt. Alle acht Rentiere sind schon eingespannt und warten nur noch auf die magischen Worte. Rudolf macht einen letzten Rundgang um den Schlitten zusammen mit Hubert.

„Du schaffst das Rudolf. Der Weihnachtsmann glaubt an dich und so lange du daran glaubst, dass es ein schönes Weihnachten werden wird, dann wird es das.“

„Ich werde mein Bestes geben.“
Rudolf läuft nach vorne vor die Rentiere. Doch Hubert räuspert sich laut.

„Wo willst du hin?“

„Naja, ich dachte, ich … also, vorne am Schlitten … was meinst du denn?“ Rudolf blickt verwirrt erst Hubert, dann die Rentiere und dann den Schlitten an.

„Jemand muss die Rentiere lenken und den Schlitten führen, dass kann man nur von hier.“ Hubert zeigte auf den Sitz. Rudolf schluckte laut.

„Ich soll dort sitzen? Aber da sitzt doch der Weihnachtsmann.“, er verstummte, als ihm einfiel, dass er ja dieses Jahr nicht dort sitzen wird.

„Du meinst wirklich, ich soll mich da hinsetzen? Ich darf den Schlitten lenken?“

Hubert nickt und geht einen Schritt zur Seite. Rudolf geht auf den Sitz vorne am Schlitten zu und streicht ehrfürchtig über diesen. Dann gibt er sich einen Ruck und setzt sich. Hubert reicht ihm die Zügel. „Du weißt was zu tun ist.“
Schnell tritt er zu Seite und auch die anderen Wichtelfrauen und –männer machen Platz für die Startbahn.
Rudolf lässt die Zügel schwingen und ruft laut: „Hey Ho, Donner und Blitzen, hey ho Dasher und Dancer, hey ho Prancer und Vixen, hey ho Comet und Cupid.“
Und mit einem Ruck setzen sich die acht Rentiere in Bewegung und werden immer schneller, so schnell bis sie selber und der Schlitten vom Boden abheben.

Von seinem Bett aus sieht der Weihnachtsmann den Schlitten am Fenster vorbeiziehen und als er die Glöckchen kaum noch hören kann, sinkt er lächelnd in die Kissen zurück und weiß, er hat alles richtig gemacht.

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