[King Projekt] Friedhof der Kuscheltiere

In Ludlow sind wir also ausgestiegen und überlassen Christine ihrer Rache, denn hier möchten wir uns einen Friedhof ansehen.

Friedhof der Kuscheltiere gilt als Kings bestes sowie kommerziell erfolgreichstes Werk. Ich habe um ehrlich zu sein allerdings zwei Anläufe gebraucht um das Buch zu beenden damals, weil mir die detailreichen Beschreibungen am Anfang des Buches etwas zu viel waren.
Aber wenn man das geschafft hat, ist es wirklich eine tolle, spannende Geschichte. 😉

Das Buch und Hörbuch

Das Buch

Louis Creed und seine Familie ziehen in ein Haus am Rande der Stadt Ludlow. Direkt davor eine viel befahrende Straße, direkt dahinter ein Wald und in diesem ein alter indianischer Begräbnisplatz. Und was man da begräbt, bleibt nicht immer begraben.

Wie schon erwähnt haben mich am Anfang des Buches die detailreichen Beschreibungen etwas ermüdet und ich habe das Buch beim ersten Lesen abgebrochen. Aber ich war froh ihm später nochmal eine Chance gegeben zu haben, denn ich mag die Geschichte vom Haustierfriedhof. King schafft hier wieder eine tolle Atmosphäre, die einem einfach das Blut in den Adern gefrieren lassen kann. Man sollte die Geschichte vielleicht nicht im Dunkeln lesen. 😉
Besonders mag ich hier den Epilog, denn er ist einfach so verdammt Kingmäßig gruselig und so gar nicht wirklich Happy End. Einfach ganz wundervoll! (Ja, falls ihr es noch nicht gemerkt habt, ich stehe auf Unhappy Ends 😉 )
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass dieser Roman einer von Kings besten sein soll, weil er es wieder schafft eine düstere Horrorwelt zu erschaffen, die aus einer normalen Familie ein Drama ungeahnten Ausmaßes herausholt. Dabei fängt alles so heil an. 😀

Was du dir eingehandelt hast, gehört dir, und was dir gehört, das kommt früher oder später zu dir zurück.“

Das Hörbuch

Wow, was für ein Hörerlebnis. 🙂
Ich habe mich diesmal für ein Hörspiel entschieden, und zwar vom Hörverlag aus der Reihe Grabeskalt – Klassische Horror- und Schauergeschichten und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die verschiedenen Stimmen sind nicht nur klasse und verleihen den unterschiedlichen Figuren leben, sondern auch die Geräusche drumherum machen natürlich einen Großteil mit aus.
So erlebt man hautnah, wenn die großen Laster über die Straße donnern, oder man kann den Schritten der Familie lauschen, wenn sie das erste Mal den Tierfriedhof betreten.
Besonders gut hat mir gefallen, wie hier das Böse dargestellt wurde. Also wenn die Vergrabenen wiederkommen. Denn bei Church, der Katze zum Beispiel hat man einen echt gruseligen Sound unter das Miauen gelegt und ich habe mich des Öfteren mit den Charakteren erschreckt, wenn die Katze plötzlich irgendwo auftauchte. Echter Gruselfaktor!
Was ich jetzt nicht so genau sagen kann, ist, ob das eine gekürzte oder ungekürzte Version ist. Aber dadurch, dass es keinen richtigen Erzähler gibt, denke ich eher das etwas von der Geschichte gekürzt wurde. Ansonsten kann ich dieses Hörspiel nur empfehlen, wenn man sich mal so richtig gruseln möchte.

Die Filme

Original

Den Film von 1989 kannte ich natürlich schon, aber so kurz nach dem Hörgenuss ist es nochmal was anderes den Film dazu zu sehen. Alles ist präsenter und man kann natürlich besser Vergleiche ziehen.
Der Film ist grundsätzlich nah an der Geschichte verfilmt und ich fand ihn gelungen. Wie immer gibt es so Kleinigkeiten, die anders sind, aber großenteils stört das nicht weiter. Es gibt nur die eine Sache, die ich (aber generell) nicht verstehe. Warum werden Figuren durch andere ersetzt? Speziell hier, ist es, das Jud, der Nachbar der Familie Creed, keine Frau hat und dafür eine Haushälterin bei der Familie dabei ist. Das hat mich irritiert, warum macht man das? Die Frau von Jud hätte man mit Leichtigkeit in der Geschichte behalten können. Naja, Schwamm drüber.
Ansonsten ist der Film meiner Meinung nach gut. Man bekommt die heile Welt der Familie Creed mit, die durch den Tod des Katers Church gestört werden könnte, aber natürlich „hilft“ der nette Nachbar dabei und so nimmt der Horror seinen Lauf.
Die Szenen mit Gage am Ende sind gut gemacht, wenn man natürlich immer die Zeit bedenkt. Aber das hat etwas von Chucky, der Mörderpuppe. Ich fand es gut. 🙂
Hier ist den Machern ein guter, gruseliger Film gelungen, der sehr nah an der Geschichte bleibt.

Remake

2019 kam dann eine Neuauflage des Klassikers und natürlich wollte ich mir den nicht entgehen lassen. Also haben meine Mama und ich uns den gemeinsam angesehen.
Ich hatte schon gehört, dass er schlecht sein sollte, aber ich wollte mich halt selber davon überzeugen und ja, er ist wirklich schlecht.
Es fing alles noch recht ähnlich an, wobei ich das Gefühl hatte, das hier eher der alte Film die Vorlage war als das Buch, denn ja, auch hier war Jud Single. 😉
Aber damit hätte ich ja noch leben können, wenn dann nicht alles vollkommen anders lief als in der Originalgeschichte.
Wer den Film noch sehen möchte, sollte vielleicht dann ab hier nicht mehr weiterlesen.


Die Macher haben nicht Gage, sondern Ellie sterben lassen. WAS?
Ja, genauso habe ich vor dem Fernseher gesessen, warum bitte tut man das? Die Story wurde vollkommen geändert und auch das Ende ist nicht das mörderische von Louis und seiner Frau, nein, die kleine Ellie bringt erst ihre Mutter um, die sie vergräbt und dann ihren Vater. Also am Ende läuft dann eine Zombiefamilie durch die Gegend. Was mit Gage passiert, bleibt offen, aber man kann sich das ja denken.
Dazu wurde die Geschichte mit klassischen Horroreffekten gespickt und so ist die Geschichte um den Friedhof der Kuscheltiere zu einem „normalen“ Horrorfilm verkommen. Und ich glaube genau das wollten die Macher, einen Horrorfilm mit Effekten. Und das wäre vielleicht nicht mit Gage gegangen, denn die Szenen á la The Ring mit Ellie wären weggefallen.


Fun Fact
King hat das Buch übrigens basierend auf eigenen Ereignissen geschrieben. Er wohnte mit seiner Familie in einem Haus in Orrington, auch an einer viel befahrenen Straße. In der Nähe auf einem Feld vergruben die Kinder aus der Gegend, die Leichen der Tiere, die auf der Straße überfahren wurden. Auch Kings Tochter Naomi vergrub dort ihre Katze Smucky. Und Kings Sohn Owen wurde fast von einem Wagen erfasst.

Buch, Hörbuch oder Filme?

Ich gebe ja zu, wer noch nie was von Friedhof der Kuscheltiere gehört, gelesen oder gesehen hat, wird das Remake vielleicht mögen, aber bei mir ist er definitiv durchgefallen.
Ich mag das Buch und ich habe das Hörspiel geliebt, deshalb würde ich dann wohl doch eher wieder zu diesen Medien greifen. Wenn man einen Film zu der Geschichte sehen möchte, dann doch bitte die Verfilmung von 1989. Ansonsten mag ich die Story und besonders das Ende, das so ganz unhappy ist, ist echt gelungen.

Beim nächsten Mal schauen wir uns dann an, was ein Fluch so alles anrichten kann.

Habt ihr das Buch schon gelesen oder einen der Filme gesehen? Wie hat es euch gefallen?

Liebe Grüße
Eure Diana

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Buchperlenblog

Huhu liebe Diana!
Muaha mit dem Friedhof der Kuscheltiere verbinde ich auch so einige gruselige Stunden. Das erste Mal gelesen hab ich es mit 11 oder 12. Auf einem Zeltplatz. Im Wald. Da kannst du dir sicher denken, wie ich mich dabei gefühlt habe und wie oft ich darüber nachgedacht habe, ob sich hier nicht auch ganz in der Nähe so ein Friedhof befinden könnte. 😀

Klasse, dass du dem Buch eine weitere Chance gegeben hast und dran geblieben bist!

Ich will jetzt nach längerer Pause auch endlich wieder im Kingprojekt weitermachen. Nächster Halt: Duddits! 😀

Alles Liebe!
Gabriela

Nicole

Hallo Diana, mein erstes und liebstes Buch von King! Als ich es das erste Mal gelesen habe, schlug ich um 4:00 Uhr morgens die letzte Seite zu. Ich war allein daheim und bin vor Angst fast umgekommen. Sämtliche Lichter in der Wohnung habe ich eingeschaltet und den Fernseher laut aufgedreht. Bei der Erinnerung an die Hand bekomme ich jetzt noch Gänsehaut. XD Also, die Audio-Version mag ich auch gerne und ich habe gegen beide Filme nichts. 😀 Ich fand das Remake ebenfalls gut. Es ist halt nur anders, was mich nicht stört. Zu sehr darf man natürlich nicht an der… Weiterlesen »

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