Kommen wir nach einem eher kürzeren Roman (Sie – Misery) zu einem von Kings dickeren Büchern.
Denn Das Monstrum schafft es auf über 1000 Seiten. Für King doch ein Klacks. 😉
Für mich leider nicht, denn ich habe doch arg damit gekämpft das Buch bis zum Ende zu lesen. Aber erstmal kurz zur Story:
Bobbi Anderson lebt in Haven, einer kleinen, ruhigen Stadt. Eines Tages geht sie mit ihrem Hund im Wald spazieren und stolpert über etwas im Boden. Völlig fasziniert davon beginnt sie dieses Etwas auszugraben. Doch damit löst sie Veränderungen an sich und den Stadtbewohner*innen von Haven aus.
Und je weiter sie gräbt, umso mehr kommt sie dem Geheimnis auf die Spur.

Und irgendwie war das das Schlimmste. Nicht ein Raumschiff, nicht ein außerirdischer Flugkörper oder ein extraterrestrisches Vehikel. Es war eine fliegende Untertasse.“
S. 274 – Kapitel zehn Gardner fasst einen Entschluss
Das Buch
Wie bereits erwähnt, umfasst das Buch über 1000 Seiten und um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, dass es die ersten 800 Seiten fast ausschließlich darum geht zu Graben. Wirklich viel mehr passiert nicht. Ich meine, Stephen King schafft es die Geschichte auszubauen, aber letztendlich kann man es auf zwei Worte reduzieren: Sie graben.
Und das drückt dann doch die Stimmung enorm.
Dazu kommt, dass ich kein großer Fan von Alien-Geschichten bin, die aber keinen allzu großen Raum bekommen, denn es wird ja hauptsächlich ausgegraben, was die Außerirdischen hinterlassen haben. Aber trotzdem.
Was Stephen King natürlich wieder ausgezeichnet hinbekommen hat sind die vielen einzelnen Charakterstudien der Dorfbewohner*innen von Haven. Dafür hat er ja ein unglaubliches Talent. Und die Menschen kommen einem dadurch näher.
Ich überlege, was ich noch positiv herausheben könnte, aber leider konnte mich dieses Buch nicht so wirklich überzeugen.
Dazu hat mich der deutsche Titel wieder etwas geärgert, denn es gibt nicht DAS Monstrum in dem Buch, sondern viele, denn die Kleinstadt entwickelt sich immer mehr in einen Hexenkessel.
Wahnsinn heißt, sich zu weigern, auf gewissen Pfaden der Spekulation zu schreiten, wenngleich die Logik da ist … wie eine Münze für das Drehkreuz.“
S. 56 – Kapitel zwei Anderson gräbt
Es ist okay, das Buch einmal gelesen zu haben, aber für mich war es auch das letzte Mal. Denn bei gefühlt 800 Seiten zu viel Beschriebenem ist mir meine Zeit doch zu schade.
Das Mr. King, hätte man durchaus kürzen können.
Der Film
Aus diesem Grund bin ich mit gemischten Gefühlen an den Film rangegangen.
Immerhin musste man hier glücklicherweise die Geschichte straffen, denn ein Film hat ja nur eine begrenzte Zeit, die er einhalten kann. 😉
Und trotzdem bleibt es eine Geschichte über Aliens und wie ihr Raumschiff ausgegraben wird. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass mich auch der Film nicht überzeugen konnte.
Leider muss ich hier sagen, wenn schon die Vorlage mir nicht zusagte, wie hätte es der Film schaffen können?
Ich werde wohl einfach kein Fan mehr von Das Monstrum – Tommyknockers. Aber wie sage ich immer so schön, King hat so viel geschrieben, da muss man nicht alles mögen. 😉
Buch oder Film?
Das ich das Buch extrem langatmig fand (bei Stephen King nichts neues, aber sonst finde ich es nicht so schlimm), würde ich wohl eher nochmal den Film schauen als das Buch lesen. Obwohl mir beides nicht so gefallen hat, ist der Film so gestrafft, dass alles „Wichtige“ der Story zu sehen ist.
Letztendlich würde ich aber zu keinem von beidem mehr greifen, da ich einfach keinen Zugang zu der Geschichte gefunden habe. Dann lieber doch andere Bücher von King nochmal lesen. 😉
Fun Fact
Selbst Stephen King hat sich in einem Interview nicht so positiv über dieses Werk geäußert. Denn neben Duddits zählt King Das Monstrum zu seinen schlechteren Romanen seiner Schaffenszeit. In dem Buch steckt ein gutes 350-Seiten-Buch und der Rest wäre in einem Drogenrausch entstanden.
Quelle: KingWiki
Um ehrlich zu sein, finde ich es ein wenig lustig, dass einige Dinge, die ich beim Lesen von Kings Büchern denke und empfinde, von ihm ähnlich gesehen werden. Denn ich glaube auch, wenn er das viele Graben auf ein Minimum gekürzt hätte, hätte die Geschichte wesentlich besser sein können. So ist es leider ein langatmiges Werk geworden.
Haken wir das Buch ab und kommen im nächsten Buch dafür dann zu einem richtigen Monstrum, denn Thad Beaumont muss sich seiner dunklen Seite stellen. 😉
Habt ihr das Buch schon gelesen oder den Film gesehen? Wie hat es euch gefallen?
Liebe Grüße
Eure Diana
