[Aktion] Writing Friday: Alptraum

Freitag ist Geschichtentag! 😀

Diesen Monat stand einiges auf dem Plan, deshalb kann ich erst heute wieder beim Writing Friday mitschreiben.

Ich mag den Freitag sehr gerne, weil es mir Spaß macht mir Geschichten auszudenken. Manchmal gelingt es mir besser als an anderen Tage, aber das ist überhaupt nicht schlimm.
Elizzy von readbooksandfallinlove hat diese tolle Tradition ins Leben gerufen und freitags werden dann Geschichten zu Themen, die sie für den Monat vorgibt veröffentlicht.  

Hier nochmal die Regeln im Überblick:

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spaß und versucht voneinander zu lernen

Die Schreibthemen für Oktober sind:

  • Du öffnest die Kamera App auf deinem Handy und siehst darin nicht dein Gesicht, sondern eine Webcam Aufnahme eines Mädchens, dass in grossen Schwierigkeiten steckt. Was passiert dort und kannst du ihr helfen?
  • Wozu würdest du dich sofort überreden lassen? Und zu was müsste man dich mit jede Menge Geld überzeugen?
  • Lorenz hat es schon wieder getan. In seinem Wagen liegt eine Leiche. Er muss sich nun schleunigst etwas einfallen lassen. Schreibe die Geschichte weiter.
  • Schreibe eine Geschichte und lasse folgende Wörter mit einfliessen Spukhaus, Grauen, Freunde, Mutprobe, Seerose
  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Gespenster gibt es wirklich, gerade heute…“ beginnt.

Viel Spaß beim Lesen!


Alptraum

Lorenz schlägt mit einem Aufschrei den Kofferraum wieder zu. Schnell blickt er sich um ob ihn jemand beobachtet, aber die kleine Straße in der Lorenz wohnt liegt um diese Uhrzeit leer und verlassen dar. Er ist vollkommen fassungslos und weiß nicht was er tun soll, nervös läuft er hin und her, bis er bemerkt, wie auffällig er sich gerade benimmt. Und obwohl niemand zu sehen ist, könnten doch die neugierigen Nachbarn hinter den Vorhängen lauern, sodass er sie nicht sehen kann.

Er geht zur Beifahrertür und holt seine Aktentasche heraus und bewegt sich dann langsam in Richtung Haustür. Während er seinen Schlüssel aus der Tasche holt, überlegt er ob er den Wagen nicht doch besser hinter dem Haus parken sollte. Nein, zuerst muss er sich einen Plan überlegen und vor allem muss er erstmal ruhiger werden.

Im Haus angekommen bleibt Lorenz zunächst hinter der Tür stehen und lehnt sich erschöpft mit geschlossenen Augen dagegen. Dann gibt er sich einen Ruck und geht in die Küche.
Erstmal einen Tee kochen, denkt er sich.

Während das Wasser kocht, sitzt Lorenz mit dem Kopf in den Händen gestützt am Tisch und grübelt.
Schon wieder ein Blackout und schon wieder eine Leiche in seinem Kofferraum. Wie konnte das nur passieren? Beziehungsweise, was genau ist überhaupt passiert?

Als das beim ersten Mal passiert ist, da dachte Lorenz er hätte vielleicht zu viel Alkohol getrunken und den jungen Mann in irgendeiner Kneipe getroffen. Egal wie es gewesen ist, Lorenz kann sich nicht erlauben mit einem Mord in Verbindung gebracht zu werden, also hat er die Leiche verschwinden lassen. Doch nun ist genau dasselbe wieder passiert. Er schaut auf die Uhr und stellt fest, dass ihm vielleicht 10 Stunden fehlen. Er kann sich an absolut nichts erinnern.

Das Wasser kocht und Lorenz gießt dieses über den Beutel Tee in seiner Tasse, danach setzt er sich wieder an den Tisch.

Gestern nach der Arbeit ist er in sein Auto gestiegen und wollte direkt nach Hause fahren, doch sein Kumpel Jens hat ihn angerufen und gefragt, ob er noch kurz bei ihm vorbeikommen könnte. Lorenz wollte nicht richtig, weil sein Tag so anstrengend gewesen war und er nur noch ins Bett wollte. Doch dann weiß er noch, dass er sich hat überreden lassen, aber ab dann? Nichts mehr.

Lorenz überlegt, ob er Jens anrufen soll. Doch dann denkt er, dass es besser ist, direkt bei ihm vorbeizufahren. Vielleicht kann Jens ihm auch beim Beseitigen der Leiche helfen.
Die fast volle Tasse Tee lässt Lorenz stehen und geht wieder hinaus zu seinem Wagen. In dem die Leiche liegt.

Als Lorenz eine Viertelstunde später bei Jens vor dem Haus ankommt, hat er ein ganz seltsames Gefühl. In Jens Wohnung brennen alle Lichter, aber Lorenz kommt es zu ruhig vor. Trotz der frühen Morgenstunde.
Eigentlich möchte Lorenz seinen Wagen nicht einfach so vor dem Haus stehen lassen, aber er will ja nur kurz nach oben und Jens fragen, was letzte Nacht passiert ist. Danach kann er weiter planen.
Die Haustür unten ist geöffnet und so schlüpft Lorenz ungesehen ins Treppenhaus. Leise schleicht er die Treppen bis zum 3. Stock nach oben und als er an Jens Türe lauschen möchte, schwingt diese nach innen auf.

„Hallo? Jens?“ Lorenz traut sich nicht laut zu sprechen, deshalb kommen diese beiden Wörter nur geflüstert über seine Lippen.
Schnell tritt er in die Wohnung und schließt die Haustür. Doch als er sich in dem kleinen Flur umsieht, wäre er am liebsten direkt wieder geflüchtet. Es sieht aus als hätte hier ein Kampf stattgefunden.
Lorenz bückt sich nach dem Regenschirm der zufällig auf dem Boden liegt und geht zum Wohnzimmer vor. Dort wirft er einen vorsichtigen Blick hinein und als er keinen Angreifer sehen kann, betritt er den Raum.
Auch hier sieht es nicht besser aus und dazu kommt, dass auf der Couch und dem Tisch davor überall Blut ist.

War ich das etwa? Schießt es Lorenz durch den Kopf. Ist der Tote in meinem Kofferraum Jens? Wäre Lorenz das aber nicht trotz der Schnelle in der er den Deckel wieder zugeschlagen hat aufgefallen?
Lorenz ist sich nicht sicher und fängt an zu schwitzen. Was soll er jetzt tun?

„Jens?“ In der scheinbaren Sicherheit der Wohnung traut sich Lorenz schon etwas lauter zu rufen. Doch noch immer bekommt er keine Antwort.
Langsam bewegt er sich um die Couch herum um einen Blick dahinter zu werfen und zuckt entsetzt zurück. Dahinter liegt noch eine Leiche, aber diesmal zwingt er sich einen zweiten Blick draufzuwerfen und zu seiner Erleichterung ist es nicht Jens. Doch dann bemerkt er, dass dieser Mann auch nicht tot ist, denn der Brustkorb hebt und senkt sich ganz leicht.
Lorenz lässt sich auf ein Bein nieder und rüttelt an der Schulter des Mannes.

„Hallo? Hey, aufwachen! Was ist hier passiert?“
Mit flatternden Lidern öffnet der Mann die Augen.
„Wo bin ich?“, kommt leise über die rissigen Lippen.
„Das ist die Wohnung von meinem Freund Jens. Kennen sie ihn? Wo ist er?“, fragt Lorenz, obwohl die leise Stimme in seinem Kopf ihm zuflüstert, dass Jens durchaus der Tote im Auto sein könnte.
„Ich…was? Wer sind sie?“ Mühsam setzt sich der Mann auf und greift sich an den Hinterkopf. Nachdem er seine Finger betrachtet hat, die voller Blut sind, blickt er Lorenz an.
„Ich weiß nur noch das ich mit meinem Hund Gassi gehen wollte und dann nichts mehr. Ich kenne keinen Jens und ich kenne sie nicht. Bitte, rufen sie die Polizei.“
Lorenz ist entsetzt. Darüber das dieser Mann ihm nur noch mehr Rätsel aufgibt und auch darüber, dass er die Polizei verständigen möchte. Was ist mit der Leiche im Kofferraum?
Doch bevor Lorenz was sagen kann, hört er schwere Schritte im Flur. Auch der Mann hat sie gehört und blickt mit großen Augen Richtung Tür.
„Wer ist das?“, fragt er überflüssigerweise.
Lorenz hofft, dass es Jens ist und das dieser alles erklären kann. Doch als sich die schwarze Gestalt ins Wohnzimmer schiebt, sieht er das er es nicht ist.
Lorenz schreit.

Und wird davon wach. Verschwitzt richtet er sich in seinem Bett auf und schaut Richtung Uhr. 4.13 Uhr morgens. Aber an Einschlafen ist nicht mehr zu denken, denn endlich ist es vorbei. Er weiß es.
Er springt aus dem Bett und rennt ins Arbeitszimmer, dort schaltet er seinen Computer an und beginnt zu tippen.
Endlich ist seine Schreibblockade vorbei und er kann sein neues Buch beginnen.

Liebe Grüße
Eure Diana


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