Ganz gewöhnliche Monster von J. M. Miro

Eine tolle Geschichte, bei der man lernt, die Charaktere nicht vorschnell zu beurteilen. 

Ich bedanke mich beim Bloggerportal und dem Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar. Diese Rezension gibt meine Meinung wider und wurde in keiner Weise beeinflusst. 

Inhalt

Marlowe und Charlie sind anders als die anderen Menschen, sie haben ein Talent. Doch in einer Welt, in der sie dieses besser verstecken mussten, gelten sie als Monster. Bis Coulton und Alice auftauchen. Sie suchen Talente um sie ins Cairndale-Institut nach Schottland zu bringen. Dort wird ihnen beigebracht mit ihrem Talent umzugehen.

Cairndale war schon immer hier“, fuhr Mrs. Harrogate fort. „Die ursprünglichen Gemäuer sind alt, weit älter, als Sie sich vorstellen können. Es war einmal ein Kloster. Die Ruinen stehen noch, auf der Insel im Loch Fae. […]“

S. 371 – Kapitel 17 Die Guten Taten des Hauses Cairndale

Meine Meinung

Das Cover ist…

Das Cover ist mir als erstes ins Auge gefallen, denn es ist meiner Meinung nach wirklich sehr gut gelungen. Die Puppe wirkt schon etwas gruselig, obwohl es sich hier durchaus nicht um einen Horrorroman handelt.

Der Autor hat ein ganz wunderbares Fantasybuch erschaffen. Die Kinder haben sofort mein Herz erobert, allen voran der kleine Marlowe, der schon so einiges durchmachen musste und das mit seinen jungen Jahren.

Aber natürlich ist das nicht nur eine einfache Geschichte darüber, wie die Kinder nach Cairndale kommen und dort mehr über ihre Talente lernen und in Ruhe leben können. Dafür wären fast 800 Seiten einfach zu viel und das könnte schnell langweilig werden. Nein, es gibt auch noch Jacob Marber. Ein ehemaliges Talent aus Cairndale, der sich aber mit einem bösen Wesen namens Drughr zusammengetan hat. Er ist auf der Jagd nach Marlowe, denn neben seinem Talent gibt es noch mehr außergewöhnliches über ihn zu erfahren.

Denn da war diese ein Nacht in St Georges Street, als er irgendwas haben wollte [..] und Eliza, müde vielleicht, oder nur abgelenkt, hatte Nein gesagt, bestimmt und deutlich, und ihn an der Hand durch die Menge gezerrt. […] Der Blick, mit dem er sie fixierte, war so voll Dunkelheit und Gift. Sie spürte, wie sich Hitze in ihrer Handfläche ausbreitete, an der Stelle, wo sie seine Hand hielt.“

S. 23 – Kapitel 1 Verlorene Kinder

Von Anfang an war mir Dr. Berghast, der Leiter von Cairndale suspekt und nach und nach stellt sich heraus, dass man wirklich nicht alles glauben kann, was man sieht.

Das Buch ist eine sehr komplexe Geschichte, die in verschiedenen Zeiten spielt und viele starke Charaktere aufweist.
Neben Marlowe ist da Charlie, der ein großes Herz hat und sich als großer Bruder fühlt.
Alice Quicke, die zunächst keine Ahnung hat warum sie die Kinder zusammen mit ihrem Partner Coulton sucht und auf einmal in einem Abenteuer drinsteckt, dass sie so nicht wollte. Aber auch sie besitzt ein großes Herz und kann Marlowe und Charlie nicht einfach den Rücken kehren.
Mrs. Harrogate bleibt mir ein kleines Rätsel, denn sie ist Cairndale gegenüber blind loyal und hinterfragt kaum etwas. Obwohl sie eine starke Frau ist, die auch einige Rückschläge erlebt hat und weiß wie sie gut allein durch das Leben kommt.
Aber auch Jacob hat mir sehr gut gefallen, dadurch das man einiges über ihn erfährt, konnte ich seine Handlungen anders nachvollziehen. Ich heiße es natürlich nicht gut, dass er sich mit dem Bösen verbündet, aber wie schon gesagt, weiß man in diesem Buch nie so genau, wer denn genau auf welcher Seite steht.

Euer Ehren“, sagte Coulton schnell. „Wenn Sie es mir gestatten. Wer wird schon wirklich glauben, dass im Gefängnis von Natchez ein schwarzer Junge angekettet ist, der unverletzbar ist? Das klingt doch wie eine Geschichte aus der Bibel. Es klingt wie ein verflixtes Wunder. Das ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit, egal, was die Ehefrauen Ihrer Gesetzeshüter sich beim Tee erzählen. […]“

S. 54 – Kapitel 2 Kleine Feuer

Gegen Ende wird es dann nochmal richtig spannend und ein Kampf entbrennt. Und ich war wirklich traurig, als ich die letzten Seiten gelesen habe. Doch bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer, denn es scheint, als könnte hier noch ein zweiter Roman folgen. 😊


Mein Fazit

Hinten auf dem Buch steht ein Zitat, dass meint „Oliver Twist meets Harry Potter“. Jetzt habe ich nie Harry Potter gelesen, aber ich kann als Dickens Fan sagen, dass der Autor es wirklich geschafft hat die Atmosphäre vom Ende des 19. Jahrhunderts einzufangen. Ich mochte die Verschmelzung mit dem magischen, wenn die verschiedenen Talente der Kinder beschrieben wurden. Und auch wie schön der Zusammenhalt dieser erfolgt. Eine Geschichte die einfach alles hat und ich nur weiterempfehlen kann!   

Fakten zum Buch
Autor: J. M. Miro
Titel: Ganz gewöhnliche Monster
Originaltitel: Ordinary Monsters
Übersetzung: Thomas Salter
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 796
ISBN: 978-3-453322325
Preis: 24,00€

Weitere Meinungen

5 1 vote
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

5 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Buchperlenblog

Liebe Diana!
Das Buch ist mir aufgrund seines Covers auch schon ein paar Mal aufgefallen, ich war mir allerdings nie ganz sicher, ob ich nun zugreifen soll oder nicht. Du hast mich nun aber doch sehr für die Geschichte begeistern können, die mich in Auszügen ein wenig an die Insel der besonderen Kinder denken lässt. Eine wunderschöne Rezension, danke!

Liebe Grüße!
Gabriela

Nicole

Hallo Diana,

auf das Buch war ich auch sehr neugierig und ich freue mich, dass du es mochtest. Fantasy ist ja dann doch nicht meins. Irgendwie schade, weil begeistert klingst.

Liebe Grüße
Nicole

[…] REZENSIERT VON: Phantastik News | Bücherbriefe | Phantastik Couch | faanielibri | Lese Welle | Wörter auf […]

5
0
Would love your thoughts, please comment.x