Das Dorf der toten Herzen von Agustín Martínez

Das Buch fing wirklich sehr vielversprechend an. 

Inhalt


Jacobo und seine Frau Irene werden von zwei Männern überfallen. Während Irene den Angriff nicht überlebt, kommt Jacobo nur knapp mit dem Leben davon. Im Krankenhaus erfährt er, dass ihre Tochter Miriam die Killer beauftragt haben soll ihre Eltern zu töten.


Meine Meinung


Das Cover gefällt mir sehr gut. Eine echt klasse Idee ein Bild im Bild zu machen.

Die verschiedenen Blickwinkel haben mir direkt gefallen. Man startet mit Jacobos Sicht und landet dann in Whatsapp Chats von Miriam mit ihren Freunden. Dazu kommt dann die eigentliche Geschichte, die immer wieder gespickt ist mit Rückblicken. So kann man sich der Wahrheit aus vielen Richtungen nähern. Doch was mir am Anfang noch gefallen hat, wurde mir am Ende zu viel, denn der Autor hat es da dann später etwas übertrieben.
Am Anfang waren diese Wechsel noch einigermaßen klar getrennt, aber später verschwammen die Linien immer mehr und man änderte die Zeit und den Ort ohne erkennbare Trennung. In dem einem Moment ist man in Portocarrero in der Gegenwart und im nächsten Absatz bekommt man eine Vergangenheitssicht von einer ganz anderen Person erzählt. Wenn man nicht am Ball blieb konnte man sehr schnell den Überblick verlieren.
Generell muss ich sagen, dass das Buch je weiter die Geschichte voranschritt mich nicht mehr fesseln konnte.
Man tappt die ganze Zeit im Dunkeln und es kommen immer noch mehr Geheimnisse zu Tage. Am Anfang war das noch spannend, denn man fragte sich was ist wirklich passiert und wer sagt die Wahrheit. Doch nach und nach waren es einfach zu viele Geheimnisse, jeder hat Dreck am Stecken, aber es hörte nicht mehr auf mit Verdächtigungen und Schuldzuweisungen.
Dazu kam, dass mir die Charaktere nicht so sympathisch waren. Jacobo machte auf mich den Eindruck, als wollte er sich nicht an alles erinnern. Miriam tat sehr unschuldig, aber manchmal blitzte da Kalkül raus und Nora kam mir sehr naiv vor und manchmal sogar dumm.
Und so plätscherte die Geschichte für mich ab der Mitte ein bisschen so dahin und ich war kaum noch überrascht wenn  ein weiteres dunkles Geheimnis auftauchte. Es passierte immer wieder was, aber nichts wurde so richtig aufgeklärt und das hat mich gestört. Lieber ein paar weniger schockierende Entdeckungen, dafür mehr Story und Enthüllungen hätte ich mir gewünscht.

Aufgrund dieser vielen Geheimnisse hätte ich mir dann von dem Ende einiges erwartet, war aber doch dann irgendwie enttäuscht. Das wirkte doch dann viel zu einfach.


Mein Fazit


Die Geschichte startet durchaus gut und konnte mich am Anfang auch fesseln. Wer sagt die Wahrheit? Was ist passiert? Aber nach und nach wurde es etwas viel mit den ganzen Enthüllungen und eine überraschende Nachricht folgte der anderen. Sodass es zum Ende hin nur noch Enthüllungen gab aber keine Erklärungen richtig. Das Ende hat mich dann auch nicht überzeugt und so blieb ich etwas enttäuscht zurück.

Ich bedanke mich bei LovelyBooks und dem Fischer Taschenbuch Verlag für das Rezensionsexemplar.
Diese Rezension spiegelt meine eigene Meinung wieder und wurde in keinster Weise beeinflusst.

Lieblingszitate
„Wir denken immer, unserer Geschichte sei etwas ganz Besonderes, aber das stimmt nicht, Irene. […]“ (S. 238)

„Niemand ist verrückt, weil er einen anderen liebt. Es ist verrückt zu glauben, dass man immer alles geregelt kriegt.“ (S. 238)

„Auch die Angst und der Schmerz konnten zu Vertrauten werden. Monatelang, jahrelang, bis man die Warnzeichen nicht mehr bemerkte.“ (S. 238)

Fakten zum Buch
Autor: Agustín Martínez
Titel: Das Dorf der toten Herzen
Übersetzung: Lisa Grüneisen
Verlag: Fischer
Seitenzahl: 396
ISBN: 978-3-596-70228-2
Preis: 14,99€

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Jenny

Nachdem du ja heute schon etwas erzählt hattest musste ich mir direkt mal die komplette Rezension durchlesen!
Ich glaube nicht, dass ich das Buch lesen werde, auch wenn die Idee erstmal ziemlich interessant klingt. 🙂

Liebste Grüße
Jenny

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