[Anthologie] Der Tod steckt im Detail von Martin Krist

Heute wieder pünktlich zum letzten Mittwoch im Monat. 🙂

In Der Tod steckt im Detail von Martin Krist sind 16 Geschichten versammelt, die teilweise mit Kommissar Kalkbrenner sind, den man auch schon aus anderen Büchern von ihm kennt.

 

Das Buch habe ich mal gewonnen und wie das dann leider so ist, ist es dann erstmal auf meinem SuB gewandert. Aber nun ist es endlich befreit und ich kann euch berichten wie ich es fand. 😉

Da auf dem Cover direkt schon der Hinweis zu finden ist, das Kommissar Kalkbrenner ermittelt, hatte ich damit gerechnet, das wir ihm relativ oft begegnen werden. Das ist aber nicht der Fall und so ist das Buch auch was für kriminelle Leser*innen, die die Geschichten von Kommissar Kalkbrenner nicht so gut kennen, wie ich. 🙂

Was direkt aufgefallen ist, ist das Martin Krist seine 16 Geschichten in drei Arten eingeteilt hat. Das Hauptthema ist natürlich die Kriminalgeschichte, aber diese sind dann nochmal unterteilt in Geschichten, die sich in der Crime Scene Berlin aufhalten oder eher zur Thrill Nation gehören und am Ende machen wir dann noch einen Abstecher in die Mystery  World. Das fand ich sehr cool, weil man dann genau weiß womit man ungefähr zu rechnen hat.

Ich mag Martin Krists Geschichten, allerdings ist mir aufgefallen, dass seine etwas längeren Kurzgeschichten, also diese, die einen Prolog hatten und in mehrere, kurze Kapitel eingeteilt waren, alle irgendwie gleich waren. Klar, die Story ist eine andere, aber da hat man schon sehr stark gemerkt, dass der Autor sich an einen Plan hält. Als Roman klappt das, weil man seltener mehrere Romane des gleichen Autors hintereinander liest, aber bei den Kurzgeschichten war es nicht ganz so gelungen. Da hätte ich wohl durchaus eine längere Pause zwischen den einzelnen Geschichten machen können.


Der Autor

Martin Krist hat schon einiges in seinem Leben gemacht, er war nicht nur leitender Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften, er hat auch schon mehr als 30 Sachbücher geschrieben, die er unter seinem richtigen Namen veröffentlichte. Aber seit 2005 schreibt er Krimis und Thriller und das nicht schlecht wie ich finde. Was ich besonders toll finde ist, dass er nachdem er bei einem großen Verlag mehrere Bücher herausgebracht hat dann aber unzufrieden mit der Buchbranche war und sich dazu entschlossen hat seine weiteren Bücher als Selfpublisher herauszugeben. Wie er selber sagt kann er so für sich selber und seine Ideen „absolute Freiheit genießen“.
Nun mag man vielleicht sagen, dass es für einen Mann wie Martin Krist nicht so ein großer Schritt war, denn er hatte vorher schon Erfolge zu verzeichnen, aber ich finde das trotzdem mutig weg aus seiner Komfortzone zu gehen und seine Romane als Selfpublisher zu veröffentlichen. Denn seien wir mal ehrlich, ein Autor muss dann ganz andere Wege gehen, indem er viele Dinge, die einem von einem Verlag abgenommen wurden, jetzt selber machen muss. Und damit ist doch ein gewisses Risiko verbunden, das Martin Krist gemeistert hat, denn es erscheinen regelmäßig neue Romane von ihm. 🙂

Hat mir besonders gut gefallen

Am besten hat mir wohl die Geschichte Erste Hilfe gefallen. Die Geschichte ist gut geschrieben und hat am Ende eine Wendung die ich sehr gelungen fand. 🙂

Doch zunächst laufen wir mit Alex Brandner durch den Wald. Er wurde angeschossen und konnte nur mit knapper Not seinem Verfolger entkommen. Als er dann eine Straße findet ist es nicht so leicht jemanden zum Anhalten zu bewegen, doch dann nimmt ihn Claudia mit nach Berlin zurück.
Im Laufe der Geschichte erfährt man dann noch was Alex Brandner im Wald gemacht hat und wie gesagt, das Ende ist wirklich nicht zu verachten. 😉
Aber genug, sonst verrate ich nachher noch zu viel.
Das ist eine der kürzeren Kurzgeschichten und bringt genau alles schön auf den Punkt. Der Aufbau und die Spannungskurve steigen an und man erfährt im Schnellverfahren was genau passiert ist und wer die Charaktere sind. Genauso sollte eine gute Kurzgeschichte sein. Und natürlich sind die anderen Geschichten im Buch auch gut, aber eben diese hat mir einfach am besten gefallen. Was ich sehr cool fand ist, dass ich in einer späteren Geschichte nochmal jemanden aus Erste Hilfe begegnet bin. Sowas mag ich ja immer besonders, wenn die Geschichten so ein bisschen miteinander verschmelzen.

Vielleicht noch für diejenigen, die gerne böse Geschichten lesen, auch dafür hat Martin Krist gesorgt, denn Urlaub ist nichts für schwache Nerven und obwohl die meisten Geschichten eher gemäßigter sind, könnte bei dieser eine Triggerwarnung vorne weg stehen, denn es wird etwas eklig. 😉

Hat mir nicht so gut gefallen

Ich konnte mich diesmal wieder schwerer entscheiden, welche Geschichte mir nicht so gut gefallen hat, denn eigentlich waren sie alle gut. Aber bei Dortmunds Domina 09 war ich irgendwie nicht so richtig mit dem Ende zufrieden.
Man lernt in mehreren kurzen Kapiteln Danny und Maria kennen. Danny ist ein Drogenabhängiger, der versucht mit einem letzten großen Coup aus der Szene auszubrechen und Maria lernt in einer Bar einen großen offiziellen vom BVB kennen. Zunächst haben die beiden nichts miteinander zu tun und natürlich wird am Ende alles aufgeklärt. Und grundsätzlich war es auch nicht verkehrt, denn Krist verwebt hier die beiden Erzählstränge gut miteinander, aber so ganz zufrieden war ich dann doch nicht. Vielleicht weil ich kein so großer Fußballfan bin und der Fußballaspekt doch stark im Vordergrund ist. Ich weiß es nicht, es könnte auch daran liegen, das sich alles dann doch am Ende zu schnell auflöst für die Ermittler. Das fand ich dann doch etwas zu einfach, aber egal woran es gelegen hat, diese Geschichte konnte es leider nicht in meine Top 10 schaffen. Obwohl sie wie gesagt nicht wirklich schlecht war, einfach nur nicht ganz so gut wie die anderen. 😉

Fazit

Ich mag die Geschichten von Martin Krist, denn er kann sehr spannend schreiben und deshalb haben mir die Kurzgeschichten im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Was leider ein kleines Manko war, war das die etwas längeren Geschichten immer nach demselben Schema aufgebaut waren und das leider etwas anstrengend beim Lesen wurde, wenn man das Gefühl hatte dieselbe Geschichte nur mit anderen Charakteren zu lesen. Bei einem Roman macht diese Art von Ähnlichkeit nicht so viel aus, aber bei einer Anthologie fällt das schneller auf und stört dann ein wenig. Aber ansonsten eine spannende Anthologie mit vielen tollen Geschichten.


Kennt ihr diese Anthologie? Wie fandet ihr das Buch? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar.

Liebe Grüße
Eure Diana

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Nicole

Hallo Diana,

ich musste jetzt schmunzeln, weil der ähnliche Ablauf der Geschichten war auch mein Kritikpunkt an dem Sammelband. 🙂 Insgesamt sind sie gut, aber doch recht ähnlich, was dann auch wieder langweilig werden kann.

Du weißt ja, dass ich Kurzgeschichten nicht unbedingt mag. Vielleicht ist sogar das einer der Hauptgründe. Die Sammlung von Martin Krist habe ich aber auch gern gelesen.

Liebe Grüße,
Nicole

Nicole

Hallo Diana,

das macht ja nichts, manchmal hat man mehr Zeit und Lust, manchmal weniger.

Ich mag Martin Krists Stil auch. Meiner Meinung nach schreibt er schnörkellos und bringt die Romane gut auf den Punkt ohne dabei von Vornherein zu viel zu verraten. Aber dass ich Anthologien nicht besonders mag, weißt du ja mittlerweile. 😀 Daher hat’s mich damals nicht gewundert, dass mich auch die Sammlung von Krist nicht vollständig überzeugen konnte. Ich mochte das Buch trotzdem, es war nicht so, dass es deshalb schlecht gewesen wäre.

Liebe Grüße,
Nicole

Gabi

Hallo Diana,
ich bin ein Martin-Krist-Buchsammler. Sprich, ich habe schon einige eBooks von ihm auf dem Reader, gelesen habe ich aber noch keines. Vielleicht ist diese Anthologie aber der richtige Einstieg, denn ich könnte immer wieder mal eine der Geschichten lesen, aber nicht alle direkt nacheinander. Dadurch würde ich wohl auch Deinen berechtigten Kritikpunkt ein wenig abfedern.
Auf meine Leseliste ist diese Anthologie auf jeden Fall gewandert, hab vielen Dank für’s Aufmerksam-machen.
Liebe Grüße
Gabi

Gabi

Hallo Diana,
gut, dass Du auf Dich achtest. Da warte ich gerne auf eine Antwort, denn Selfcare ist super wichtig. Ich hoffe, Dir geht es wieder gut und Du bist fröhlich und hast Energie.
Liebe Grüße
Gabi

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