[Anthologie] Daddy von Emma Cline

Mit meinen geplanten Anthologien hänge ich etwas hinterher, weil ich momentan erstmal die Gruselbingo Bücher lesen möchte, aber ungeplante rutschen immer mal dazwischen. 😉

 

Dieses Buch ist mir wegen der Autorin aufgefallen, denn ihr Debüt The Girls habe ich damals gelesen und fand es wirklich sehr klasse und als ich das Buch zufällig in die Hände bekommen habe musste ich es lesen. Und das schnell, denn ich habe es ausgeliehen und da wartet noch jemand drauf. 😉

Daddy

Dieses Buch passte teilweise mit seinen Geschichten zur Jahreszeit, denn es spielten einige auch im Winter, aber ich finde auch dieses melancholische, was in den Geschichten mitschwingt passt gut in die Winterzeit. Dabei sind alle Geschichten sehr offen am Ende und bei einigen hatte ich das Gefühl das sie ruhig etwas länger hätten sein können. Aber letztendlich sind es kurze Episoden der Menschen über die Emma Cline erzählt.

Marion werde mich bald anrufen, sagte er. Wir könnten wieder Freunde werden, aber ich wusste, das stimmte nicht.“

S. 202, Marion

Die Autorin

Die 1989 geborene Autorin hat noch nicht so viel geschrieben, denn 2016 erschien ihr erster Roman The Girls, der als Hintergrund die Ereignisse um die Manson Familie hat und nun also eine Anthologie von ihr.
Aber ich bin sicher, dass das nicht ihr letztes Werk sein wird.

Momentan lebt sie in Kalifornien und schreibt für die Magazine O und The New Yorker. Allzu viel konnte ich weiter nicht über sie herausfinden, aber erwähnenswert ist auf jeden Fall, dass sie bereits einige Auszeichnungen für ihre Werke erhalten hat. Unter anderem 2014 den Plimpton Prize for Fiction für ihre Geschichte Marion, über die ich nachher noch schreiben werde. 😉
Ich mag den Stil von Emma Cline, denn er ist echt und zeigt ganz deutlich die Gefühle der Protagonist*innen. Ich bin sehr gespannt was sie als nächstes schreiben wird. 🙂

Hat mir besonders gut gefallen

Reden wir also über Marion. Das ist nämlich die Geschichte, die mir auch am besten gefallen hat. Sie ist sehr ausdrucksstark und zeigt die tiefe Freundschaft zwischen Marion und der Ich-Erzählerin (bin mir grad nicht sicher ob ein Name erwähnt wird). Die beiden sind Freundinnen und Marion ist diejenige, die bereits etwas weitergeht und Sachen ausprobiert. Zum Beispiel auch ihre Sexualität, die gerade am Erwachen ist. Die Ich-Erzählerin ist zwei Jahre jünger und bewundert Marion. Eine Freundschaft wie sie nicht für immer halten kann, man spürt das aus den Worten. Mich konnte diese Geschichte besonders einfangen.
Man fühlt den Sommer und die endlosen Tage, die noch vor den beiden liegen. Alles liegt vor ihnen und sie können machen was sie wollen. Das ist eine echt tolle berührende Geschichte und ich kann verstehen, dass Emma Cline dafür ausgezeichnet wurde.

Hat mir nicht so gut gefallen

Bei Menlo Park kamen für mich diese Gefühle nicht so gut rüber. Hier geht es um Ben, der das von einer Ghostwriterin geschriebene Manuskript von Arthur bearbeiten soll. Doch dann möchte Ben mehr und hat am Ende leider gar nichts.
Klar, auch hier kann man sich gut in Ben hineinversetzen, der mit Arthur zusammen an dessen Biographie arbeitet und diese reiche Welt genießt und von höherem träumt. Aber mir persönlich war Ben zu plump, auch mit Karen, der Assistentin von Arthur. Vielleicht sollte das einfach so sein und Emma Cline hat ihn extra so beschrieben, aber bei Ben fehlte mir etwas. Wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke, ist es vielleicht wirklich so gewollt, denn durch seine plumpe Art verliert er wieder alles. Ich weiß nicht, aber trotzdem war das für mich die schwächste Geschichte im Buch.

Fazit

Wenn ich so darüber nachdenke, hat mir Menlo Park doch nicht so schlecht gefallen. Vielleicht musste die Geschichte einfach nur sacken. Auf jeden Fall fand ich die Stories von Emma Cline sehr gelungen und sie zeigt hier wieder ihr können ihre Protagonist*innen sehr gefühlvoll und echt darzustellen. Man fühlt einfach die Probleme und Bedürfnisse der Personen mit.
Ich fand die Anthologie sehr gut und freue mich darauf mehr von Emma Cline zu lesen. Wer noch nichts von ihr gelesen hat, sollte hier mal reinschauen und wer The Girls kennt sowieso. 😉


Kennt ihr diese Anthologie? Wie fandet ihr das Buch? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar.

Liebe Grüße
Eure Diana

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