[Aktion] Writing Friday: Mörder

Freitag ist Geschichtentag! 😀

Ich mag den Freitag sehr gerne, weil es mir Spaß macht mir Geschichten auszudenken. Manchmal gelingt es mir besser als an anderen Tage, aber das ist überhaupt nicht schlimm.
Elizzy von readbooksandfallinlove hat diese tolle Tradition ins Leben gerufen und freitags werden dann Geschichten zu Themen, die sie für den Monat vorgibt veröffentlicht.  

Hier nochmal die Regeln im Überblick:

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Die Schreibthemen für Juli sind:

  • Du gerätst über eine Zeitmaschine ins alte Ägypten, erzähle von diesem Abenteuer.
  • Emma ist gerade in ein neues Haus gezogen, als sie dort den Wandschrank öffnet weht ihr ein kühler Wind entgegen, sie tritt hindurch und ist in einer anderen Welt… (Erzähle die Geschichte weiter)
  • Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Hund, Badeanzug, rosarot, gehüpft, Eiscreme
  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Kurt war zum Mörder geboren, könnte man meinen, wenn da nicht…” beginnt.
  • Berichte aus dem Alltag von Simon – ein kleiner bunter Spatz, mit Pilotenbrille und einem mutigen und grossen Herzen.

Viel Spaß beim Lesen!


Mörder

Kurt war zum Mörder geboren, könnte man meinen, wenn da nicht dieser Gedanke in ihm wäre, dass es ja alle oder zumindest sehr viele auch ab und zu machten.
Beim letzten Mal als er wieder zuschlug war es weil seine Freundin Olivia um Hilfe gerufen hatte. Und was hätte er denn machen sollen? Den Hilferuf einfach ignorieren und gar nichts tun?

Er saß an diesem Abend gemütlich auf der Couch und hatte sich eigentlich darauf gefreut den Tag mit einem Bier und einem Film ausklingen zu lassen. Doch dann klingelte sein Handy.
Es lag auf dem Esstisch und da er schon mit hochgelegten Füßen da lag, hatte er für einen kurzen Moment gezögert.

Bleib doch einfach sitzen, ist bestimmt nichts wichtiges, dachte Kurt sich.
Und dann war er doch aufgestanden. Die Neugier hatte gesiegt.

Als er gesehen hat, dass es Olivia war freute er sich. Er liebte sie wirklich sehr und würde einfach alles für sie machen. Ja, auch zum Mörder werden.

„Du musst sofort kommen.“, hörte er aus dem Handy als er den grünen Telefonhörer angeklickt hatte.
Sofort wurde es Kurt eiskalt. Vielleicht musste er sich genau heute beweisen.
„Was ist passiert?“

„Sie ist wieder da.“ Olivia senkte unbemerkt die Stimme. „Ich habe sie gesehen und jetzt ist sie irgendwo im Haus. Ich habe mich schnell versteckt, aber du musst bitte sofort kommen und es diesmal beenden.“
Kurt schluckte. Er hatte gewusst das dieser Tag mal kommen könnte und es war ja auch nicht sein erstes Mal, aber trotzdem hatte er doch gehofft das dieser Kelch an ihm vorüber gehen möge.

„Bleib wo du bist, ich bin unterwegs.“ Bevor Kurt auflegte murmelte Olivia noch schnell ein „bitte beeil dich“ hinterher und dann war es still am anderen Ende.
Kurt überlegte was er mitnehmen müsste. Auf jeden Fall einen Müllbeutel, aber wie würde er sie töten? Mit einem Hammer? Oder sollte er sie doch lieber fangen und einsperren?
Nein, das würde Olivia nicht wollen. Sie müsste verschwinden, ein für alle mal. Aber würde es das letzte Mal sein? Kurt hoffte es, denn um ehrlich zu sein taten sie ihm auch irgendwie leid. Jedes Mal wenn er den Müll raustrug wünschte er sich er müsste es nicht nochmal tun. Doch dann rief Olivia doch wieder an.

Kurt hatte schon seit längerem einen Schlüssel zu Olivias Haus, also brauchte er nicht zu klingen und öffnete vorsichtig die Tür.
„Olivia?“, rief er gedämpft in den Flur.
Zunächst hörte er nichts, dann sah er Mia, Olivias Katze, die schnell an ihm vorbeihuschte und zur Haustür raus lief.
„Ja, hau du bloß ab.“, brummte Kurt ihr hinterher, dann ging er rein.

„Olivia, wo bist du?“, rief er schon ein wenig lauter.
„Oben. Ich habe sie das letzte Mal unten in der Küche gehört. Ich wollte mir gerade Abendbrot machen.“
„Okay, ich seh mal nach. Bleib du oben.“
„Danke!“, hörte Kurt erleichtert ein Stockwerk über sich.

Vorsichtig ging Kurt in die Küche. Überall unten brannte noch Licht. Und als er dann die Küche betrat konnte er sie auch hören. Ein leises rascheln und ab und zu ein fiepen. Er beugte sich runter um unter die Küchenschränke zu schauen und da war sie, die Maus.
„Ach Mia, ich wünschte du würdest aufhören Mäuse mitzubringen.“, murmelte er vor sich hin und dachte daran, wie viel Angst Olivia doch vor den Nagern hatte. Warum musste sie ihre Katze dann auch frei laufen lassen? Man weiß doch das sie dann solche Tiere anschleppen können.
Aber es half nichts, Kurt musste wieder zum Mörder werden.

Mit einem Besen versuchte er die Maus unter den Schränken hervor zu bekommen und als er das geschafft hatte machte er kurzen Prozess mit ihr. Er fühlte nichts dabei.
Nachdem er die tote Maus in den Müll gebracht und sich die Hände gewaschen hatte, ging er nach oben zu Olivia.

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Judith Manok-Grundler

Toll die Spannung aufgebaut; irgendwann wusste ich schon, dass es wohl kein Mensch sein würde – aber du konntest mich dennoch mitnehmen.
Danke dir.
Herzliche Grüße
Judith

Hier https://mutigerleben.wordpress.com/2020/07/24/writing-friday-hinter-der-tuer/ findest du meine Geschichte

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