Schwarz (Der dunkle Turm) von Stephen King

Ein etwas holpriger Reihenauftakt. 

Inhalt


Der Revolvermann jagt den Mann in Schwarz durch die Wüste. Er möchte von ihm erfahren wie er zum Dunklen Turm kommt.


Meine Meinung


Tja, was soll ich sagen, das Cover meiner Ausgabe ist schwarz. ;D
Und altmodisch. Und das ist es auch schon.

Am Anfang bin ich wirklich sehr schwer in den Roman reingekommen, denn der Schreibstil ist sehr eigenartig und wirkt einfach abgehackt. Gar nicht Stephen King typisch.
Gut, dass mit den Anlaufschwierigkeiten kennt man ja, denn manchmal startet man schon etwas holprig in King’sche Geschichten, aber ein ganzes Buch lang? Das hatte ich bis jetzt erst selten. Aber bedenkt man die Länge der Reihe ist das wohl doch irgendwie verständlich.
Aber neben dem eigenartigen Stil kommt dann doch ab und zu der Witz, der seine Bücher auch auszeichnet, durch und so war ich zwar lange Zeit verwirrt, aber auch seltsam fasziniert von der Story.
Es tauchen einfach ständig neue Fragen auf und man tappt so im Dunkeln wie selten. Was ist das für ein Ort wo der Revolvermann ist? Die Hölle? Ist der Mann in Schwarz der Tod? Jagt der Revolvermann überhaupt jemanden? Tja, ich habe keine Ahnung. Auch nach der Lektüre bin ich noch relativ ratlos.
Aber bei den Mengen an Inspirationen für das Buch, muss es ja ein verwirrender Mischmasch aus verschiedenen Teilen werden. Dazu kommt, dass ich gelesen habe, er hat es auch teilweise geschrieben während seiner Drogen- und Alkoholzeit und dann kommt einem diese ganzen Merkwürdigkeiten nicht mehr so seltsam vor. 😉

Roland, der Revolvermann, bleibt einem ein großes Rätsel und man erfährt nur stückchenweise von seinem Leben und seiner Vergangenheit. Zuerst kam mir alles wie eine verrückte Traumwelt vor, aber je mehr man dann doch von Roland erfährt desto weniger hat man den Eindruck einer Traumwelt und man kann sich eine realere Welt vorstellen.
Vom Mann in Schwarz erfährt man noch weniger und so ist er größtenteils einfach ein Phantom, das durch das Buch geistert.

Es gibt im Buch viele schnelle Zeitwechsel und häufig hat mich das dann noch mehr verwirrt. So wird nach dem kurzen Einstieg direkt mit Rückblicken angefangen und bis ich das mal raushatte, waren ein paar Seiten schon gelesen. 😀
Dazu fällt natürlich auf, dass ein großes Thema im Buch die Bibel, die Religion überhaupt ist. Da ich nicht so religiös bin waren das teilweise neue Erkenntnisse für mich und das war dann doch irgendwie interessant wie King diesen Teil in eine doch eigentlich unreligiöse Geschichte einfließen lässt.

Was mich allerdings sehr gestört hat, war die manchmal recht derbe Aussprache. Ich kann mich damit in Büchern einfach nicht so anfreunden. Wahrscheinlich, weil ich oder meine Freunde so nicht im wirklichen Leben reden.
Auf jeden Fall ist nicht nur der Revolvermann ständig auf der Jagd im Buch, sondern auch der Leser. Denn man sucht einfach den Grund für die Suche.

Das Ende ist natürlich offen, denn es folgen ja nach diesem ersten Band noch einige mehr. Und ich werde trotzdem weiterlesen, denn irgendwie bin ich doch neugierig auf die weitere Geschichte.

Das Nachwort von Stephen King ist wirklich interessant, denn hier gibt er an, dass er selber nichts Genaues über Roland weiß und dann ist ja doch wohl klar, warum man als Leser oft ziemlich ratlos ist. 😀


Mein Fazit


Schwarz ist wirklich kein leichter Einstieg in die Reihe Der Dunkle Turm und es macht einem eigentlich nicht so viel Lust weiterzulesen. Aber trotz meiner Verwirrung bin ich irgendwie sehr fasziniert von dem Buch gewesen und deshalb werde ich auch weiterlesen.


Lieblingszitate
„Es gab Felder und Flüsse und Morgennebel. Aber das ist nur hübsch. Meine Mutter pflegte das zu sagen … und dass das einzig wirklich schöne Ordnung und Liebe und Licht sind.“ (S. 143)
„Er floh vor dem Wahnsinn, den das Wissen in sich barg, und fand so wieder zu sich selbst.“ (S. 215)

Fakten zum Buch
Autor: Stephen King
Titel: Schwarz
Reihentitel: Der dunkle Turm
Band: 1
Originaltitel: The gunslinger – The Dark Tower
Übersetzung: Joachim Körber
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 236
ISBN: 978-3-453-02912-5
Preis: Weiß ich leider für meine Ausgabe nicht mehr

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Marc

Hallo Diana, Ich bin über Gabriela Buchperlenblog zu deinem gekommen und durchstöbere gerade deine Besprechungen zu Stephen King, da ich parallel zu Gabriela ebenfalls alle Bücher von ihm lesen möchte. Da ich großer Fan von Dunklen Turm bin, bleibe ich natürlich als erstes bei diesen Texten hängen. Wenn man sich deine Besprechung durchliesr, fällt ein Satz sofort ins Auge. Und zwar der, dass dieses Buch eine Art Hölle beschreibt. Wie Recht du doch hattest, ohne das du schon wusstest, was dich in Band 7 erwartet 😉 Alles in allem verstehe ich, wenn dich das Buch als Einstieg gefordert hat. Ich… Weiterlesen »

Marc

Stimmt, die graphic Novels will ich auch noch irgendwann vorstellen. Habe leider nicht alle da (ich glaube bis Battle of Tull habe ich sie damals gekauft) und finde es ebenso, dass die ganzen Hintergründe schön erklärt werden (vor allem die Schlacht um Jericho Hill und wie es dazu kam).

Und mögen sie dir doppelt vergönnt sein ✌️

Marc

Und noch ein P. S.: Wenn du das Buch ein zweites Mal liest, wird es dir besser gefallen. Ich wette meine Uhr und Urkunde darauf. Liest du manchmal auch Original?

Marc

Im Original ist es definitiv besser. Vor allem seit Anfang der 2000er hat die Qualität der Übersetzungen enorm gelitten. Aufgefallen ist mir das bei Wolfsmond, welches ja an sich in der Reihe um den dunklen Turm einen kleinen Bruch darstellt, aber durch die Übersetzung wirkte das alles viel schlimmer. Habe beide Versionen gelesen (erst Deutsch, dann Englisch) und da ist mir das aufgefallen. Im Original wirkte das alles viel schlüssiger.

Aktuell lese ich aber auch lieber deutsch, da ich es zeitlich und seitens der Konzentration nicht schaffe, die originale zu lesen

Marc

Das stimmt schon, dass die Übersetzungen meist gut sind. Allerdings haben die Übersetzer bei dem Pensum von King auch gsvz schön was zu tun. Ich hatte mal vor einiger Zeit ein Interview mit Joachim Körber gelesen, der Kings Werke seit den Achtzigern bis hin zum vierten Teil des Turmzyklus übersetzt hat, in meinen Augen mit am besten, und dort sagt er, dass er genau wegen diesem Zeitdruck bei Heyne King nicht mehr übersetzen wollte, da er sonst keine gute Qualität mehr liefern könne. Ich hatte auch irgendwo mal gelesen (Fanforum oder ähnliches), dass vor allem in den 00er Jahren die… Weiterlesen »

[…] dass man durchhalten soll und erst mit dem zweiten die Spannung aufkommt, ich hätte die Reihe mit Schwarz schon abgebrochen. Aber ich bin froh dass ich durchgehalten habe und so habe ich nicht nur Roland […]

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