Ein sehr unterhaltsamer Abend

Wer Alberto Manguel noch nicht kennt, sollte sich mit diesem Mann einfach mal beschäftigen.

Genau wie ich das gemacht habe, denn auch ich kannte diesen interessanten Herren vorher nicht wirklich. Klar, er war mir schon vom Namen her untergekommen, aber so genau hatte ich mich dann doch nicht mit ihm beschäftigt. Bis ich gesehen habe, dass er zu einer Lesung in unsere Stadtbibliothek kommt. Wobei Lesung ist etwas zuviel gesagt, denn es war mehr ein sehr unterhaltsames Gespräch. Aber dazu später mehr.

Nachdem meine Mama und ich unsere Plätze eingenommen hatten, mussten wir ein klein wenig warten, aber dann ging es auch schon los. Es betraten die Bühne, natürlich Alberto Manguel, Angela Spizig, die den Abend moderierte und Bernd Reheuser, der die Stellen aus Manguels neustem Buch Die verborgene Bibliothek gelesen hat.
Es konnte also auch schon losgehen.

Es war ein deutsch / englischer Abend, aber man konnte jedem Wort gut folgen, denn Manguel hatte als Kind eine tschechische Nanny, die ihm englisch mit deutschem Akzent beigebracht hat und das konnte man hören. So hatte selbst meine Mama, die nicht so gut im englischen ist, keine großen Probleme alles zu verstehen.
Alberto Manguel ist einfach ein ganz wunderbarer Erzähler und er kann die Dinge sehr gut beschreiben, außerdem ist er einem auf Anhieb sympathisch und auch sehr witzig. Ich denke, der Abend wäre auch ohne die Lesung ein großer Erfolg geworden, denn es war einfach eine Wonne (ja ich habe das wirklich geschrieben 😉 ) diesem vielseitigem Menschen zu lauschen. Und es machte ihn nicht nur interessant, weil er eine Privatbibliothek von 35.000 Büchern besitzt. Oh ja, ihr habt richtig gelesen. Dagegen sind wir meisten doch arme Waisenkinder. 😉
Er ist einfach ein interessanter und vielschichtiger Mann, das verdeutlicht schon sein Lebenslauf. Immerhin hat er schon einige Länder bereist und Dinge erlebt.

Aber trotzdem war die Lesung sehr gut und Bernd Reheuser hat eine so fantastische Stimme und konnte die Textabschnitte so eindrucksvoll umsetzen, das sogar Manguel selber restlos begeistert war.
Und mir hat das so Lust auf das Buch Die verborgene Bibliothek gemacht. 🙂
Schade, dass es davon kein Hörbuch gibt, aber ich denke auch als Buch ist das bestimmt toll. Denn Manguel erzählt von seiner eigenen, privaten Bibliothek und warum diese nun in Kisten lagern muss. An einigen Stellen blieb mir fast das Herz stehen als Bücherliebhaber. Denn ist das nicht der größte Horror eines Büchermenschen von seinen Schätzen derart getrennt zu sein?

Die Moderation von Angela Spizig hat mir auch gut gefallen, vielleicht war sie an einigen Stellen etwas zu eifrig mit der Übersetzung, denn Alberto Manguel konnte die Fragen sehr gut auf Deutsch verstehen, einzig das antworten viel ihm auf Englisch leichter.

Nach 1 ½ Stunden war der Abend leider wieder vorbei, obwohl ich locker nochmals 1 ½ Stunden hätte zuhören können. Aber einmal muss auch der schönste Abend enden. Und so machten meine Mama und ich uns wieder auf den Heimweg.
Aber eins habe ich mitgenommen, die Lust mich näher mit Manguel zu beschäftigen, der eine so tolle Sprache hat und direkt am nächsten Tag auf der Arbeit habe ich mir eine kleine Leseliste zusammengestellt. Vielleicht werdet ihr dann hier nochmal von ihm hören, oder ihr greift mal selber zu eines seiner Bücher und versinkt in dieser einzigartigen, witzigen Sprache.

Mein Fazit diesen Abends also: Unterhaltung pur!

Liebe Grüße
Eure Diana

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