[Aktion] Writing Friday: Ich protestiere!

Freitag ist Geschichtentag! 😀

Und das auch im Jahr 2019! 🙂
Denn Elizzy von readbooksandfallinlove, die diese Aktion ins Leben gerufen hat, macht auch 2019 mit ihrem Writing Friday weiter. Sie stellt dabei jeden Monat verschiedene Schreibthemen oder –aufgaben und man kann dann freitags seine Geschichte zu einem Thema veröffentlichen.
Leider habe ich bis jetzt nicht so regelmäßig und viel mitgemacht, wie ich eigentlich wollte. Aber ich verspreche Besserung und versuche öfter eine Geschichte zu schreiben.

Hier nochmal die Regeln im Überblick:

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Die Schreibthemen für November sind:

  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz: “Jonathan war noch nie in seinem Leben so glücklich wie gerade in diesem Moment. Endlich … ” beginnt.
  • Es ist Zeit für den Winterschlaf – Bruno der Bär berichtet von seinen Vorbereitungen. Gib Bruno einen einmaligen Charakter und sei kreativ!
  • Dein Lesesessel startet eine Demo – wofür protestiert er? Berichte davon.
  • Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter ein: Wind, Comicbuch, klein, Avocado, Eule
  • Welches ist dein Lieblingsgenre? Wieso ist das so? Und was magst du daran?

Viel Spaß beim Lesen!


Ich protestiere!

 „Ich protestiere, ich protestiere, ich protestiere…“
Ich sitze im Wohnzimmer und höre plötzlich aus dem ersten Stock diese Worte. Wer ist das und wogegen wird denn da oben protestiert?
Ich bin alleine zu Hause, deshalb kann ich meinen Mann und mein Kind ausschließen. Doch wer bleibt da übrig? Haben die Katzen sprechen gelernt? Aber die beiden würden eher nach mehr Futter verlangen.

Vorsichtig stehe ich auf und schleiche leise Richtung Treppe. Die Rufe werden lauter: „Ich protestiere, ich protestiere…“
Langsam steige ich die Treppe hinauf und schaue oben angekommen um die Ecke der Tür in mein Bücherzimmer, denn da kommen die Rufe her.
Zunächst kann ich meinen Augen nicht trauen, denn dort steht mein Lesesessel mitten im Raum und ruft lautstark immer wieder diese beiden Worte: „Ich protestiere!“
Ich atme noch einmal tief ein und trete in den Raum.

Mein Lesesessel verstummt. Nach ein paar Sekunden in denen wir uns nur anstarren (anstarren, hat er denn Augen?), sagt mein Lesesessel: „Wurde aber auch Zeit das du endlich auftauchst.“
Was soll ich antworten? Kann ich mich mit meinem Lesesessel unterhalten? Ich bin total verwirrt und muss schlucken. „Äh, ja, genau, hier bin ich.“ Ich versuche zu grinsen.
„Es gibt gar keinen Grund zu lachen, ich protestiere nämlich!“ Und dann beginnt er schon wieder von vorne.

„Moment mal!“, rufe ich dazwischen. „Wogegen protestierst du denn überhaupt? Du hast es doch gut hier, einen Raum für dich alleine in mitten von Büchern. Was kann sich ein Lesesessel mehr wünschen?“
„Ich bin einsam.“, fast flüsternd kommen diese Worte von meinem Lesesessel.
„Einsam?“
„Ja, genau. Klar ist es schön hier in diesem sonnigen Raum ein Plätzchen zu haben, aber du fehlst mir, denn in der letzten Zeit setzt du dich viel zu wenig zu mir und liest ein Buch. Ständig bist du unterwegs oder bist unten und liest da. Früher war das anders, da hast du dir extra Zeit genommen um nach oben zu kommen und hier bei mir ein Stündchen in einem Buch zu lesen.“
Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich schwören dass ich ein Schluchzen gehört habe. Ich bin zunächst sprachlos. Ein einsamer Lesesessel?
Aber ich muss ihm zustimmen, in letzter Zeit habe ich mich immer mehr auf die Couch gesetzt zum Lesen anstatt mich gemütlich in meinem Lesesessel zu verkriechen.
Ich gehe hinüber zu ihm und lasse mich vor ihm auf den Boden gleiten.

„Du hast Recht, ich habe mir zu wenig Zeit für dich genommen. Aber generell hat sich die Situation etwas verändert. Sieh dich doch um. Das Bücherzimmer ist schon länger kein Ort mehr der nur dem Lesen vorbehalten ist. Hier wird gespielt und du bist immer dabei. Denke doch daran, dass du jetzt nicht nur ein Lesesessel bist, sondern auch ein Spielsessel. Du brauchst dich nicht einsam fühlen, das Leben blüht im Haus.“
Wieder höre ich ein Geräusch das nach einem Schluchzen klingt.
Dann ein Seufzen. „Ja, darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Ich bin ein Lese-Spiel-Sessel.“ Mein Lesesessel muss lachen. Ich bin erleichtert, als ich dieses Geräusch höre.
Ich lege meine Hand auf seine Armlehne und klopfe leicht darauf: „Und weißt du was? Ich werde mich bemühen wieder öfter, wenn ich Zeit finden kann nach oben zu kommen und mein Buch hier zu lesen anstatt unten. Und ich fange direkt damit an.“
Und so schnappe ich mir ein Buch und lasse mich in meinen gemütlichen Lesesessel plumpsen. Hach, ich habe das in der letzten Zeit wirklich viel zu selten gemacht.

Weitere Geschichten findet ihr hier:

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Buchperlenblog

Liebe Diana!
Was für eine schöne Geschichte! Dein Lesesessel kann sich glücklich schätzen, dass er ebenso zum lesen wie auch zum spielen genutzt wird. ❤️ Meiner müsste sich eher über die vielen Hundehaare auf sich beschweren 😂

Alles liebe!
Gabriela

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