Die Vergessenen von Ellen Sandberg

Ein wirklich lesenswertes Buch!

Inhalt


Manolis scheint ein erfolgreicher Autohändler zu sein, aber nebenbei übernimmt er noch andere Aufträge. Als Mann für alles erledigt er verschiedene Dinge, die auch nicht immer legal sind.
Jetzt bekommt er einen scheinbar leichten Auftrag, denn er soll ein Dossier besorgen, das seinem Auftraggeber schaden könnte. Sein erster Auftrag der ihn an seine Grenzen führt.


Meine Meinung


Das Cover gefällt mir sehr gut, obwohl es auf den ersten Blick nicht so viel mit der Geschichte gemeinsam hat. Außerdem wirkt es trotz der scheinbaren Idylle sehr bedrohlich.

Der Schreibstil konnte mich von Anfang an überzeugen und auch die Erzählung aus der Perspektive von Manolis, der ja nicht zu den einwandfrei Guten gehört, ist sehr interessant geschrieben. Obwohl ich nicht immer alles nachvollziehen konnte, da ich doch eine andere Meinung in manchen Dinge habe, aber man muss ja nicht mit allem übereinstimmen, was der Protagonist so macht.

Im Buch begegnet uns auch Vera, eine Journalistin. Der Wechsel zwischen den Charakteren ist gelungen, denn neben den beiden lernen wir auch Veras Tante Kathrin etwas kennen.
Vera mochte ich von Anfang an sehr gerne, sie ist für mich eine starke Frau, die eigentlich weiß was sie will, der aber manchmal etwas Mut dazu fehlt. Aber im Laufe der Geschichte, wird sie immer mutiger und setzt sich damit nicht nur für ihren eigenen Lebensweg ein.
Kathrin hingegen konnte ich irgendwie so gar nicht verstehen, ein schwieriger Charakter, denn eigentlich scheint sie nett, aber ist letztendlich doch nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Denn sie will unabhängig und frei bleiben um jeden Preis.
Die Charaktere sind bis ins Detail sehr gut ausgearbeitet und das macht alles realistisch und vorstellbar.

Immer mal wieder erfahren wir einiges über die Vergangenheit der Figuren und diese fließenden, guten Übergänge zwischen dieser und der Gegenwart, sind einfach nur gelungen. Keine harten Ecken und Kanten. Man kann alles gut und leicht lesen.
Obwohl das Thema keineswegs leicht zu verdauen ist und einen zuweilen wütend macht. Denn die Verknüpfung der NS-Vergangenheit mit den fiktiven Orten, die sie sich ausgedacht hat, ist sehr gut und es wirkt alles gut recherchiert.
Aber lange Zeit bleibt das Geheimnis bewahrt, denn die Autorin streut hin und wieder nur leichte Andeutungen hinein und es gibt erstmal keine eindeutigen Beweise. Die Handlung scheint eigentlich klar vor einem zu liegen, aber vieles ist im Dunkeln und enthüllt sich erst nach und nach. Das baut die Spannung natürlich im Buch auf.
Diese hält sich auch bis zum Ende und lässt kaum nach.

Das Ende ist klasse, aber es hat einen leichten Wehmutstropfen, denn ein Wunschende ist es eher nicht. Ich hätte mir was anderes lieber vorgestellt, aber so wirkt es nur umso wahrscheinlicher. Was schon irgendwie traurig ist.


Mein Fazit


Mit dem Thema Nationalsozialismus ist es kein leichtes Buch, aber es lässt sich sehr gut lesen. Die Charaktere sind bis ins letzte ausgearbeitet und dadurch wirkt alles nur noch realistischer. Ein wirklich sehr gutes Buch!

Ich bedanke mich bei vorablesen und dem Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar.


Lieblingszitate
„Unrecht könne man nicht mit Unrecht vergelten.“ (S. 92)

„Am Ende müssen wir es nahmen, wie es kommt.“ (S. 102)

Fakten zum Buch
Autor: Ellen Sandberg
Titel: Die Vergessenen
Verlag: Penguin
Seitenzahl: 508
ISBN: 978-3-328-10089-8
Preis: 13,00 €

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Gabi

Das Buch ist sowieso schon auf meiner Wunschliste, aber nach Deiner Rezension habe ich gleich noch viel mehr Lust, das Buch zu lesen. Hab Dank für’s „Anfüttern“ 😉
LG Gabi

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[…] Die Vergessenen von Ellen Sandberg […]

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