[Aktion] Writing Friday #9: Ein Schneemann

Freitag ist Geschichtentag! 😀

Diese Aktion wurde von Elizzy von readbooksandfallinlove ins Leben gerufen und es soll unserer Kreativität anregen. Sie stellt dabei jeden Monat verschiedene Schreibthemen oder –aufgaben und man kann dann freitags seine Geschichte zu einem Thema veröffentlichen.

Und da ich wieder voll Bock habe, etwas mehr zu schreiben, nehme ich an dieser tollen Aktion bei und versuche so regelmäßig wie möglich euch mit neuen Geschichten zu versorgen.


Hier nochmal die Regeln im Überblick:

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Die Schreibthemen für November sind:

  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Henriette war eine ganz einfache Fee. Was jedoch niemand wusste war…“ beginnt.
  • Erzähle wie die Welt aussehen würde, wenn es überall nur noch eine Jahreszeit geben würde.
  • Du bist eine kleine Schneeflocke, plötzlich wird beschlossen, dass es keinen Winter mehr geben wird. Erzähle wie du dich fühlst.
  • Wenn du zwischen den Fähigkeiten „Fliegen“, „Durch die Zeit reisen“, „Gedanken lesen“ und „Zaubertränke herstellen“ wählen könntest, welche würdest du haben wollen und was würdest du damit anstellen?
  • Ein Schneemann erzählt aus seinem Leben.

Viel Spaß beim Lesen!


Ein Schneemann

Es fing alles an, dass ich Kinderlachen hörte. Es war das schönste, was ich je gehört hatte.
Okay, ich hatte noch nicht so viel gehört, aber ich würde auch nie wieder was Schöneres zu hören bekommen.
Aber ich konnte nichts sehen. Halt Moment mal, doch jetzt. Ich sehe Kinder und sie hopsen um mich herum und freuen sich.

Jetzt bekommt meine weiße Jacke auch noch Knöpfe. Die sehen aber schick aus.
Und was ist das? Ein Topf? Wofür soll der… oh, als Hut ist er gedacht. Naja, okay, vielleicht ist das gerade so Mode.
Was bringen die Kinder denn jetzt? Eine Möhre. Aber ich habe doch noch gar keinen Mund, wie soll ich sie essen? Ups, sie stellt meine Nase dar. Okay, das sieht irgendwie schick aus.

Jetzt fehlt mir aber doch noch ein Mund. Aber auch daran haben die Kinder gedacht, denn kleine Steine bringen mich zum Lachen. Nun binden sie mir noch einen Schal um, obwohl frieren tue ich ja nicht. Egal, ich freue mich trotzdem darüber. Er steht mir finde ich.

Also einen Besen brauche ich nun wirklich nicht. Also gut, dann halte ich ihn eben fest.

Nun bin ich fertig und hier auf dem freien Platz kann ich alles überblicken. Und es ist sehr schön, den Kindern zu zuschauen. Obwohl sie jetzt nicht mehr um mich herum laufen. Aber diese Schneeballschlacht ist auch sehr lustig anzusehen.
Die Kinder haben zwei Mannschaften gebildet und kleine Hügel aufgehäuft hinter denen sie sich verstecken. Und jetzt kann es losgehen. Hui, ein Ball fliegt nach dem nächsten.

Vorsicht, hier steh ich.

Uff, voll auf den Bauch. Aber ich kann das vertragen und lächle einfach weiter. Ich finde es schön, so viel Freude zu sehen.

Doch nach einer Weile merke ich, dass es dunkler wird und die Kinder gehen nach und nach Richtung zu Hause. Soll ich die ganze Nacht hier alleine bleiben?
Ich habe keine Beine und komme nicht weg, bitte bleibt doch hier.
Mein Lächeln scheint wie eingefroren und nur ein Kind dreht sich noch ein letztes Mal um und winkt mir, bevor es auch hinter der Straßenbiegung verschwindet.

Nun ist es hier still.
Naja, nicht ganz, ich kann den Wind hören und die Tiere, die sich nun wieder auf die Wiese trauen. Und obwohl ich die Kinder vermisse, ist es doch schön, dieses kleine Wunder zu sehen, wenn Rehe, Hasen oder Vögel auftauchen und an mir vorbeiziehen. Sie nehmen keine Notiz von mir, aber ich verströme ja auch keinen Geruch. Aber mir reicht es ein Beobachter zu sein, trotzdem wünsche ich mir ich könnte von den Tieren erzählen.

Nach und nach werden es aber auch immer weniger Tiere und irgendwann bin ich wirklich allein. Erst verspüre ich ein wenig Traurigkeit, aber dann schweift mein Blick zum Himmel und ich merke, dass ich doch nicht allein hier bin. Die Sterne und der Mond sind klar zu sehen, denn hier ohne die Verschmutzung der Lichter, leuchten sie wunderbar.

Was ist das doch für ein tolles Leben als Schneemann?

Mir ist bewusst, dass ich nicht immer hier sein kann, denn irgendwann schmilzt der Schnee wieder und somit auch ich. Aber bis es soweit ist genieße ich die Tage und freue mich jeden Morgen darauf, dass die Kinder wiederkommen und ihre tollen Spiele spielen.
Frühling, du kannst ruhig noch auf dich warten lassen.


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Buchperlenblog

Liebe Diana!
Die Geschichte hab ich wirklich sehr gern gelesen! Schön fand ich auch diesen Twist zwischen den fröhlich spielenden Kindern und der darauf folgenden Stille der Tiere. Richtig toll! Man konnte sich richtig vorstellen, wie dem Schneemann zu Mute war.

Ganz liebe Grüße!
Gabriela

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